Das war keine einfache Aufgabe, wie sich schnell für alle Beteiligten herausstellte. Vorbehalte, verschiedene Interessen und Widerstände mussten geklärt werden. Straßennamen und Hausnummern galt es zu ändern, da sie in den dazugehörenden Ortschaften mehrfach vergeben waren. Edemissen wurde der Mittelpunkt für die zusammengeführten Gemeinden. Die Dezentralisierung wurde zusammengefasst und neu organisiert.
Das Jubiläumsjahr wurde mit einer gelungenen Auftaktveranstaltung in der Mensa der Integrierten Gesamtschule (IGS) Edemissen gefeiert. Bürgermeister Tobias Faust (SPD) begrüßte die mehr als 100 geladenen Gäste in der vollbesetzten Aula der Schule. Unter vielen anderen nahmen Hubertus Heil, (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, die niedersächsischen Landtagsabgeordneten Christoph Plett (CDU), Julius Schneider (SPD) und Heiko Sachtleben (Bündnis 90/Die Grünen), Landrat Henning Heiß sowie viele Ortbürgermeister und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Feuerwehren am Festakt teil.
Faust berichtete über den Aufbau der Infrastruktur mit neuen Kindergärten, dem Ausbau des Schulzentrums, Sportanlagen inclusive Golfplatz sowie die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten in der Gemeinde Edemissen. Der digitale Ausbau gehört ebenfalls zu den Schwerpunktaufgaben der Gemeinde. Sein besonderer Dank ging an die vielen Ehrenamtlichen, die sich zuverlässig und engagiert an zahlreichen Projekten beteiligen. „In der Gemeinde leben, wo es sich lohnt“, hob Faus schmunzelnd hervor.
Hubertus Heil zitierte Jürgen Dieckhoff (PAZ) mit den Worten: „Mensch sein in der Wohlfühlgemeinde Edemissen“. Die Gemeinde bietet den Bürgern eine Heimat und Landschaft in der Nähe der Heide, die ihnen Lebensqualität und Zusammenhalt bieten und die Nachbarn sich noch kennen. „Am 23. Mai 2024 wird unser Grundgesetz 75 Jahre. Dafür müssen wir aktiv einstehen. Wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputtmachen“, hob Heil deutlich hervor.
Landrat Henning Heiß und Maren Wegener, Stellvertretende Präsidentin des Städte- und Gemeindebundes forderten mehr Basisförderung durch Land und Bund. Dazu gehört der gezielte Abbau von Bürokratie, Regeln und Auflagen. Aus der Partnergemeinde Zahna-Elster überbrachte Bürgermeister Peter Müller schmunzelnd seine Glückwünsche: „Mehr grün ins Rathaus… Ist nicht politisch gemeint.“ Er übergab Faust eine schöne Palme für sein Büro.
Abschließend gab der ehemalige ehrenamtliche Bürgermeister, Ratsvorsitzende und langjährige Ratsmitglied Wolfgang Welge (79) einen historischen Rückblick als Zeitzeuge auf die vergangenen 50 Jahre der Gemeinde Edemissen. Aus seiner aktiven Zeit als kommunaler Politiker konnte er über die Entwicklung von der Teilzeitarbeit, oft im häuslichen Bereich (Wohnzimmer) bis hin zum Neubau des Rathauses (1978) in Edemissen berichten.Auch an den erfolgreichen Kontakt zu den Partnergemeinden Chaulnes in Frankreich und Zahna-Elster in Sachsen-Anhalt erinnert sich Welge gern. Sein besonderer Dank ging an die langjährigen Wegbegleiter, die leider nicht mehr an dem runden Geburtstag der Gemeinde teilnehmen können. „Lasst uns gemeinsam standhaft bleiben für eine wehrhafte Demokratie und die Augen nicht vor der Vergangenheit verschließen“, gab Welge den Gästen mit auf den Weg.
Musikalisch wurde die Veranstaltung gekonnt und vielseitig vom Musikzug der freiwilligen Feuerwehr aus Abbensen begleitet. Es schlossen sich intensive Gesprächsrunden in kleinen und größeren Gruppen mit aktuellen Themen und dem Austausch diverser Erinnerungen und Anekdoten an.