Als Bolt im Oktober 2021 nach Peine kam, war das Unternehmen mit Sitz in Estland der einzige Anbieter von E-Scootern in der Fuhsestadt. Die Roller von Tier kamen im März 2022 dazu. Begrenzt war die Flotte von Bolt auf 150 Fahrzeuge – und der Vertrag mit der Stadt Peine war zeitlich begrenzt. Noch im vergangenen Februar äußerte Bolt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass eine Verlängerung über dieses Jahr hinaus nachgedacht werde. Nun jedoch habe das Unternehmen den Vertrag schon zum 31. März beendet, sagt Neumann. Zu den Gründen konnte die Sprecherin keine Angaben machen.
Das Ziel von Bolt sei es, „ein qualitativ hochwertiges Angebot bereitzustellen, das durch einen effizienten Betrieb gekennzeichnet ist“, erklärt ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. „Das bedeutet, dass wir manchmal schwierige Entscheidungen treffen müssen, um unsere Rentabilität und damit ein hochwertiges Angebot sicherzustellen.“ Der Verzicht, weiterhin E-Scooter-Sharing in Peine zu betreiben, sei eine dieser Entscheidungen.
Dass die Bolt-Roller im Peiner Stadtgebiet mittlerweile fehlen, ist den Bürgerinnen und Bürgern nicht entgangen. So fragte kürzlich ein Facebook-Nutzer, warum die Scooter nicht mehr zur Verfügung stehen. An sich sei die Idee mit den „Mietrollern“ gut, schreibt ein anderer Nutzer – doch es sei schade, was oft daraus gemacht wird. Denn immer wieder würden die Scooter beschädigt, mitten auf Gehwegen abgestellt oder gar „in die Fuhse geschmissen“. Laut Polizei hingegen handelt es sich dabei um Einzelfälle, eine übermäßige Zahl an Verstößen mit den Rollern gebe es nicht. In der Anfangszeit, als das Angebot in Peine noch neu war, habe es diesbezüglich mehr Probleme gegeben.
Bestehen bleibt hingegen das E-Scooter-Angebot der Firma Tier. Die Vereinbarung läuft aktuell bis zum 31. Dezember 2024. Ob die Vereinbarung darüber hinaus verlängert wird, könne man noch nicht abschätzen, teilte ein Tier-Sprecher kürzlich mit.
Eine entscheidende Rolle wird dabei auch die Stadtverwaltung spielen, mit der der Vertrag geschlossen wurde. Ob es seitens der Stadt Gründe für eine Kündigung gibt, wolle man in einigen Monaten bewerten, so Neumann.