Zum einen sei dies die Abzweigung in Richtung Handorf von der Bundesstraße 65 südlich der Stadt Peine, so Jansen. An der Stelle habe es zwischen 2021 und 2023 zehn Unfälle gegeben – „vorrangig auch dort eine Abbiege-Problematik“, meint der Polizist. Die Ursache sei also ähnlich wie bei der A2-Auffahrt Peine-Ost.
Nur ein kleines Stück weiter nordöstlich gibt es schon einen weiteren Unfallschwerpunkt: an der sogenannten FTZ-Kreuzung. FTZ steht für Feuerwehrtechnische Zentrale. Hier treffen die Bundesstraßen 65 und 444 sowie die Werner-Nordmeyer-Straße aufeinander. „Hier haben sich ähnlich viele Unfälle ereignet wie an der Abzweigung nach Handorf, allerdings sind die Ursachen unterschiedlich“, sagt Jansen. Unter anderem habe es einige Auffahrunfälle an der Ampel gegeben.
Der nächste Unfallschwerpunkt liegt etwas mehr als einen Kilometer nördlich der FTZ-Kreuzung: an der Kreuzung Celler Straße (B 444) und Werderstraße im Stadtgebiet. „Hier ist grundsätzlich viel Verkehr, inklusive Fußgängern und Radfahrern, was häufig zu Unübersichtlichkeiten führt“, erklärt der Polizeisprecher die Ursache. Ähnlich sei es an der Kreuzung Woltorfer Straße, Nord-Süd-Brücke, Richard-Langeheine-Straße und Schützenstraße am Stadtpark.
Doch der Bereich der Autobahnauffahrt Peine-Ost steche allein wegen der Gesamtzahl der Unfälle heraus, so Jansen. Die meisten hätten sich in den vergangenen Jahren beim Abbiegen auf die Autobahn ereignet – wegen der unübersichtlichen Verkehrssituation. In diesem Jahr kam es hier schon zu vier Unfällen. Zuletzt stießen zwei Lastwagen zusammen, einer der Fahrer wurde leicht verletzt, beide Lkw mussten abgeschleppt werden. Zwei Monate vorher krachte es an der gleichen Stelle, als ein Lastwagen und ein Pkw zusammenprallten. Dabei wurde die Autofahrerin verletzt und musste per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Nur wenige Tage davor wurden fünf Menschen bei einem Unfall an der Autobahnauffahrt leicht verletzt, als zwei Autos miteinander kollidierten. Mitte Januar krachten ebenfalls zwei Autos zusammen. Eines davon wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen einen von der Autobahn abfahrenden Lastwagen geschleudert. Beide Autofahrerinnen wurden leicht verletzt. Der Unfallhergang war jedes Mal ähnlich: Immer wollte ein Beteiligter auf die Autobahn auffahren und stieß dabei mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammen. Die 2021 gegründete Unfallkommission aus Stadtverwaltung, Polizei und Autobahn GmbH will den Unfallschwerpunkt A2-Auffahrt Peine-Ost nun entschärfen. So soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit zwischen dem Ascherslebener Kreisel und dem Kreisel am Stederdorfer Autohof – denn in dem Bereich befindet sich die Auffahrt Peine-Ost – von 70 auf 50 Stundenkilometer herabgesetzt werden. Vorgesehen ist zudem, die Fahrbahnmarkierung im entsprechenden Bereich zu erneuern. Schließlich soll noch die Rechtsabbiegerspur in Richtung Berlin verkürzt werden. Denn dann sei es nicht mehr möglich, so schnell wie bisher aus Richtung Essinghausen kommend auf die Abbiegespur zu fahren. Ein positiver Nebeneffekt sei, dass Linksabbieger bessere Sicht auf den Gegenverkehr bekommen. Wann genau die Unfallschwerpunkt-Entschärfung baulich angegangen werden soll, ist laut Jansen aber noch unklar.