Die Hinrich-Wilhelm-Kopf-Straße ist eine Stichstraße mit Wendekreisel. Die Grundschule in der Südstadt befindet sich im Wohngebiet. Neben den Eltern müssen mehrere Anwohner ihr Auto parken. Stellplätze zum Abstellen oder Halten der Wagen sind rar. Die Realität ist eine regelmäßig überfüllte Straße. Montagmittag, 13 Uhr, Schulschluss. Mehrere Autos stehen am Straßenrand, manche parken auf dem Bürgersteig oder dem Lehrerparkplatz. Auch dieser ist überfüllt, die Autos stehen hier bereits in zweiter Reihe. „Wir haben 40 Lehrkräfte an der Schule. Sie haben Ausweise für den Parkplatz. Mit dem Ordnungsamt ist abgesprochen, auch in zweiter Reihe zu stehen, solange wir Lehrkräfte garantieren, das Parken zu organisieren“, erklärt Lampka.
Das Problem: Einige Eltern nutzen den Lehrerparkplatz trotz des Parkverbots für den Transport ihrer Schulkinder. Diese Parkplätze sind aber für das Schulpersonal und für Besucher mit Termin vorgesehen. Die Beschilderung weist darauf hin. „Wir haben hier schon alles erlebt. Zum Beispiel Autofahrer, die sich in der morgendlichen Eile rücksichtslos verhalten und die erlaubte Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern überschreiten. Dazu kommt das Parken und Halten auf dem Bürgersteig oder in entgegengesetzter Fahrtrichtung“, kritisiert der Schulleiter. Früher konnte der anliegende Carl-Von-Ossietzky-Platz zum Parken genutzt werden. Seit dem Baubeginn der neuen Wohneinheiten ist das nicht mehr möglich. Auch der Durchgang in westliche Richtung ist gesperrt.Michael Lampka ärgert sich besonders über eine Sache, die zum Verkehrschaos führt. „Die Kinder, die bei uns zur Schule gehen, wohnen alle im Umkreis von maximal zwei Kilometern. Der Großteil sogar in nächster Umgebung zum Schulgebäude. Wir appellieren an die Eltern, dass sie ihre Kinder zu Fuß zur Schule begleiten. Das ist der gesündeste Schulweg“, sagt Lampka, der selbst Vater von drei Kindern ist und führt weiter aus: „Ich kann aber die Notwendigkeit nachvollziehen, dass Eltern ihr Kind aus dem Sicherheitsaspekt zur Schule bringen wollen.“
Das Verkehrsproblem ist nicht neu an der Grundschule in der Südstadt. Die Schulleitung hatte bereits in Zusammenarbeit mit den Elternvertretern einen Brief an die Erziehungsberechtigten verfasst, um die Situation zu entschärfen. „In der Mitteilung haben wir unterstrichen, dass der Schulweg mit dem Kind trainiert werden soll, damit dieser auch allein gemeistert werden kann. Eine weitere Idee ist das Bilden von Gruppen, damit Kinder mit dem gleichen Weg mit den Eltern als Begleitung gemeinsam zur Schule laufen können“, so der Schulleiter.
Zuletzt verteilte die Schulleitung ein Verkehrssicherheitsversprechen an die Eltern. Mit der Unterschrift bestätigten die Erziehungsberechtigten, dass ihre Kinder das Verhalten als Fußgänger gelernt haben. Doch auch diese Appelle scheinen nicht zu helfen. „In regelmäßigen Abständen ist das Ordnungsamt hier und bestraft die Falschparker“, berichtet Lampka. Auch die Polizei kennt die Verkehrslage an der Grundschule. „Einerseits ist die innerstädtische Lage und die damit verbundene engere bauliche Situation möglicherweise ein Faktor. Dennoch ist die Verkehrssituation eindeutig und entsprechend beschildert“, sagt Malte Jansen, Sprecher der Peiner Polizei.
Die Parkplätze vor Ort sind rar, und die Appelle an die Eltern zeigen aktuell wenig Wirkung. Was kann helfen? „Im Zuge der Schulerweiterung gibt es die Überlegung eine sogenannte ,Kiss-and-Ride-Zone’ zu errichten“, erklärt Michael Lampka. Das ist ein Bereich, in dem die Autofahrer kurz anhalten, das Kind aussteigen lassen und dann weiterfahren können, damit der Verkehrsfluss erhalten bleibt. Dieses Konzept wird besonders in den USA beim Transport der Schulkinder oder an Bahnhöfen genutzt. Die Schulerweiterung der Grundschule soll aber frühestens 2027 fertiggestellt werden. „Es liegt an der Stelle in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Im Zweifelsfall setzen wir dies dann auch mit Verwarnungen und Bußgeld durch“, betont Polizist Malte Jansen.