„Wir haben gemeinsam mit der Gemeinde Lengede mit einem neuen Bebauungsplan die baurechtlichen Voraussetzungen für das Vorhaben geschaffen“, sagte Hanno Hentis, Leiter Projektentwicklung bei Getec, jetzt bei der Präsentation der Pläne. Die Baugenehmigung ist beim Landkreis Peine eingereicht und der Abriss der Gebäude erfolgt bis Ende Mai. Im ersten Halbjahr 2026 soll das Vorhaben abgeschlossen sein. „Ein derartiges Vorzeigeprojekt ist für eine Ortschaft wie Broistedt einmalig“, betonte die Lengeder Bürgermeisterin Maren Wegener (SPD). Ortsbürgermeister Ulrich Jablonka (SPD) ergänzte: „Ich freue mich unheimlich, dass Broistedt so ein Projekt mit Mietwohnungen bekommt.“
So sehen die Pläne aus: Entlang der Carl-Zeiss-Straße wird ein längerer Baukörper verlaufen und entlang der Bahnhofstraße ein etwas kürzerer. Zum Aldi-Supermarkt hin wird ein Parkdeck mit zwei Ebenen und 75 Stellplätzen errichtet. Insgesamt sind für das neue Wohnquartier 99 Auto-Stellplätze und 45 Fahrradstellplätze geplant. Der Innenraum zwischen den Gebäuden wird mit Grünflächen und Bäumen versehen, außerdem gibt es einen etwa 220 Quadratmeter großen Spielplatz. „Damit schaffen wir eine hohe Aufenthaltsqualität“, schilderte Hentis.
Die Grundstücksfläche beträgt rund 6.800 Quadratmeter, die Wohnfläche der 64 barrierefreien Wohneinheiten insgesamt etwa 5.165 Quadratmeter. Geplant sind 25 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 29 Drei-Zimmer-Wohnungen 10 Vier-Zimmer-Wohnungen. Die Wohnungen ermöglichen von den Grundrissen her auch Homeoffice. Neun Wohnungen werden rollstuhlgerecht errichtet. An der Ecke Carl-Zeiss-Straße/Bahnhofstraße wird es im Erdgeschoss gut sichtbare Gewerbeflächen mit jeweils 130 Quadratmetern geben. Die Gebäude haben bis zu drei Geschosse.
Gebaut wird in Elementbauweise, das heißt, die fertigen Elemente werden vor Ort zusammengefügt – das spart Zeit und Geld. Es wird auf neueste energetische Standards geachtet, auf Gründächern und Parkdeck werden Photovoltaik-Anlagen errichtet und es werden Luftwärmepumpen eingesetzt.
Der Standort ist für Getec attraktiv. Größere Arbeitgeber aus der näheren Umgebung wie die Salzgitter AG oder VW hätten die Pläne begrüßt. „Es gibt eine sehr gute Verkehrsanbindung“, sagte Hentis. „Nahversorger, Fachmärkte, Ärzte und der Bahnhof sind zu Fuß in fünf Minuten erreichbar.“
Auf einen weiteren positiven Effekt für die Ortschaft machte Wegener aufmerksam: „Es gibt ein Verkehrskonzept für Broistedt.“ Dies sieht eine bauliche Umgestaltung und Öffnung des Einmündungsbereichs Carl-Zeiss-Straße/Bahnhofstraße vor. „An den Kosten beteiligt sich Getec mit 50 Prozent.“
Die Nachricht von der Insolvenz von Brandt’s Wohnwelt hatte im Oktober 2023 hohe Wellen geschlagen. Mehr als 200 Kunden hatten wie berichtet bei dem Unternehmen in Broistedt für erhebliche Summen Küchen bestellt und angezahlt, diese aber gar nicht oder nur teilweise bekommen. Die Staatsanwaltschaft Hildesheim ermittelt wegen des Anfangsverdachts des Betrugs und Insolvenzverschleppung. Mehr kann Sprecherin Christina Wotschke zurzeit nicht sagen.Auch zum vorläufigen Insolvenzverfahren gibt es nichts Neues zu berichten. „Solche Verfahren können sich über Jahre ziehen“, sagte Insolvenzverwalter Dr. Franc Zimmermann aus Gifhorn auf PAZ-Anfrage. Auf der einen Seite gebe es auch noch offene Forderungen bei Brandt’s Wohnwelt, die notfalls eingeklagt werden müssen. Auf der anderen Seite müssten alle Forderungen und Ansprüche, die gegen das insolvente Unternehmen geltend gemacht werden, genau auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft werden.