„In den Wasserproben sind nun auch an anderen Stellen des Eixer Sees hohe Konzentrationen an E. coli Bakterien festgestellt worden. Dies stellt eine Gesundheitsgefahr für Badegäste dar“, erklärt Kreissprecher Fabian Laaß. Es werde angenommen, dass größere Ansammlungen an Vögeln auf dem See zur Bakterien-Belastung geführt haben. „Dies ist derzeit die einzig schlüssige Vermutung. Gemeinsam mit dem Landesgesundheitsamt werden wir die Ursachenforschung weiter vorantreiben“, so Laaß. E. coli Bakterien können unter anderem Darmerkrankungen aber auch Harnwegsinfektionen hervorrufen.
Das Badeverbot im Eixer See hatte sich offenbar noch nicht überall herumgesprochen. Christian Horneffer, Wirt vom „Eixer Haus am See“, musste am Montag eine „Rettungsaktion“ starten. Er sei von einem älteren Herren darauf aufmerksam gemacht worden, dass ein Jugendlicher im See schwimmen war und es gerade noch zur Badeinsel geschafft habe. „Der Junge hatte sich total überschätzt und war völlig erschöpft“, sagte Horneffer. Er machte kurzerhand ein Vierer-Tretboot klar und brachte den 14-Jährigen wieder sicher an Land.
Erst im Mai mussten Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren aus dem See gerettet werden. Sie wollten zu einer Boje auf dem See schwimmen und kamen an dieser auch an – doch zurück schafften sie es aus eigenen Kräften nicht mehr. Ein Mitarbeiter des „Eixer Haus am See“ alarmierte Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Jugendlichen wurden von den alarmierten Kräften mit dem Boot an Land und anschließend mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Vorfälle wie diesen gibt es nach Angaben der DLRG am Eixer See Jahr für Jahr immer wieder. Häufig würden Schwimmerinnen und Schwimmer sich bei ihren eigenen Kräften verschätzen und sich zu weit hinauswagen. Am vernünftigsten ist es, beim Schwimmen immer in Ufernähe zu bleiben, wenn man kein geübter Schwimmer ist.Am Donnerstag vergangener Woche wurde zunächst nur das Ostufer des beliebten Badesees gesperrt. Dort war eine deutliche Überschreitung des Grenzwertes für E. coli Bakterien im Wasser festgestellt worden. Der Grenzwert liegt nach Angaben von Laaß bei 1.000 Bakterien pro 100 Milliliter, die Proben haben 3.800 Bakterien pro Milliliter ergeben.
Escherichia coli (E. coli) ist nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung ein natürlich vorkommender Keim im Darm von Vögeln und warmblütigen Säugetieren. Ebenso sei er Bestandteil der Darmflora des Menschen. Sie spielen als häufigste Verursacher von bakteriellen Harnwegsinfektionen eine wichtige Rolle. Zudem sind sie als Erreger von Blutvergiftungen und Krankenhausinfektionen gefürchtet.
Anfang März und Anfang April warnte der Landkreis Peine davor, dass sich Blaualgen (Cyanobakterien) im Wasser ausgebreitet haben. Weil die Badesaison im März und April noch nicht offiziell begonnen hatte, sah man damals von einem Schwimmverbot im Eixer See ab.
Blaualgen scheiden Toxine aus. Diese Giftstoffe können bei Menschen durch Verschlucken und Hautkontakt Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen. Sogenannte Blaualgen-Blüten treten vor allem in den Sommermonaten bei hohen Wassertemperaturen auf.