„Das ist ein langer Prozess, der bestimmt schon seit mehr als 16 Jahren läuft“, erklärte Vöhrums Ortsbürgermeister Dr. Ingo Reinhardt im PAZ-Gespräch. Schon 2012 hatte es einen Anlauf für die Sanierung gegeben. „Das weiß ich noch genau, weil seitdem das Festzelt für das Schützenfest eigenständig steht, vorher war es immer an das DGH angebunden gewesen“, so Reinhardt. Dann sollten jedoch erst Arbeiten an der Hainwaldschule erfolgen. Als diese Arbeiten abgeschlossen waren, wurde die Sanierung des DGH aufgrund der angespannten Haushaltslage hinten angestellt. „Das sei eine freiwillige Aufgabe, wurde damals von der Verwaltung gesagt“, so Reinhardt.
Die Fördermöglichkeiten des Dorfentwicklungsprogrammes wollte die Vöhrumer Politik für die Sanierung nutzen. „Als finanzschwache Kommune kann die Stadt Peine immerhin Fördergelder bis zum Höchstsatz von 90 Prozent erhalten“, führte Reinhardt aus. Nachdem ein Sanierungskonzept im Februar 2023 vorgestellt worden war, wurde ein Förderantrag gestellt. Damit sollen ein neues, barrierefreies WC im Seitenflügel des DGH geschaffen, die Sanitäranlagen vom Sporttrakt verbessert und die Freiflächen aufgewertet werden. Nun hat der Ortsbürgermeister jedoch die Information erhalten, dass die Antwort wohl negativ ausfallen werde. Der offizielle Bescheid steht jedoch noch aus. Gründe für die Absage seien die geringere Mittelverfügbarkeit in diesem Förderjahr und das Ranking anderer Projekte mit höherer Punktebewertung.„Wir hatten große Hoffnung auf diese Förderung gesetzt“, bedauert Reinhardt. „Wir geben nicht auf, wir kämpfen weiter“, betonte der Vöhrumer. „Einen Anlauf haben wir noch.“ Denn nur noch ein Mal könne ein erneuter Antrag im Zuge des Dorfentwicklungsprogramms gestellt werden, im kommenden Jahr endet die Förderperiode. „Wir müssen mehr Punkte bei der Antragstellung erhalten, um so bei der Priorisierung hochgestuft zu werden“, erklärt Reinhardt. Zwar bestehe auch noch die Möglichkeit über eine Förderung über die ZILE-Richtlinie, jedoch sei ihnen das Verfahren noch unbekannt und die Chancen ungewiss. Für die DGH-Sanierung, die eigentlich ein Millionenprojekt ist, seien die Toiletten der wichtigste Baustein. „Die müssen einfach dringend gemacht werden“, betont der Ortsbürgermeister.Das DGH sei für den Ort von besonderer Bedeutung: „Vöhrum hat 7.000 Einwohner und keine Gaststätte mit Veranstaltungssaal. Wir sind auf das DGH angewiesen.“ Daher sei es von großer Wichtigkeit, dass das Gebäude mit neuen Sanitäranlagen ausgestattet werde. „Wir haben große Veranstaltungen im DGH, zuletzt die dreitägige Hukl-Bühne“, führt Reinhardt aus. „Und da müssten wir eigentlich auch Toiletten vorhalten, die von Gästen genutzt werden können, die nicht mehr so gut zu Fuß sind.“ Sprich, barrierefrei.
Auch die abgängigen Holzfenster im Porttrakt bereiteten Sorgen. Der Zustand der Rohrleitungen sei ebenfalls nicht akzeptabel, so der Bürgermeister: „Die sind komplett verrostet und undicht.“ So seien aufgrund eines Wasserschadens im Bereich der Damentoiletten die Duschen im Sporttrakt gesperrt. Seit zwei Jahren dränge er bei der Stadtverwaltung darauf, dort tätig zu werden.
Nun wurde er erhört: Die Leitungen sollen ausgetauscht werden, sodass auch die darüber befindlichen Duschen im Sporttrakt wieder genutzt werden können. „Dazu muss allerdings eine der Kabinen im Damen-WC dauerhaft gesperrt werden“, führt Reinhardt aus. Er freue sich, dass nun endlich „etwas geschehe“, sehe jedochnoch weiteren Handlungsbedarf. „Wir wollen die Verwaltung bei der Realisierung der Maßnahme gern unterstützen und uns einbringen.“
Eckhard Bruns, Vorsitzender des TSV Arminia Vöhrum, hofft auf die Unterstützung durch die Stadt: „Die brauchen wir dringend.“ Die Tatsache, dass die Spieler die Duschen nicht nutzen könnten, sei ein Unding. „Das muss dringend behoben werden.“ Erst im vergangnen Herbst hatten die Sportler ihre Umkleidekabinen in Eigenleistung renoviert, mit großem Erfolg. „Die sind ein echtes Aushängeschild geworden, wir haben dafür sogar Preise bekommen“, so Bruns stolz. „Aber dazu gehört eben auch eine funktionierende Technik.“