Kevin Schilling hat eine solche Verletzung erlitten. Bei einem Ligaspiel Mitte Juni schmerzte dem 30-jährigen Spieler des TSV Adler Handorf das Knie nach einem schweren Pressschlag so sehr, dass er das Spiel nicht mehr fortsetzen konnte. Nach der umgehenden Diagnostik, zusammen mit der Fachabteilung für Radiologie im Klinikum Peine, die von Chefarzt Dr. Claas Funke geleitet wird, stand die Diagnose schließlich fest. Riss des Kreuzbandes, des Innen- und Außenmeniskus und des inneren Kniescheibenbandes.
Was tun? „Ich hätte auch in ein Krankenhaus einer größeren Stadt gehen können, aber letztendlich kommt es auf den Operateur an und da ich über Professor Dr. Lars von Engelhardt von unterschiedlichen Seiten nur Gutes gehört hatte und das Arztgespräch mit ihm schließlich ausschlaggebend war, entschied ich mich für eine Operation im Klinikum Peine“, sagt Schilling. Der Chefarzt befasst sich seit weit mehr als 20 Jahren mit dieser Art von Verletzungen an Knie, Schulter und Hüfte. In der Vergangenheit hat er unter anderem an der PanAm Clinic in Nordamerika, einer der führenden Kliniken für Hochleistungssportler, unter anderem der NHL und NFL, und im Ambroise Paré Hospital in Paris, einer der führenden Unfall- und Sportkliniken in Frankreich, gearbeitet.
„Um die OP möglichst schonend zu halten, haben wir auf Wunsch von Herrn Schilling eine Kreuzbandplastik mit einem fremden Sehnentransplantat – Spendersehne – in der besonders knochen- und gewebeschonenden arthroskopischen All-Inside-Technik durchgeführt. Auch erfolgte im Rahmen der arthroskopischen Operation eine Naht des Innen- und Außenmeniskus,“ erklärt von Engelhardt.
„Diese All-Inside-Technik hat nach der Einführung durch Professor James Lubowitz in den USA im Hochleistungs- und Breitensport weltweit eine besondere Anerkennung gefunden. Dabei wird mit kleineren Schnitten eine vierfach vernähte körpereigene Sehne oder eine Spendersehne in Knochenvertiefungen eingespannt“, berichtet der Peiner Mediziner. „Bei alternativen OP-Methoden ist eine Durchbohrung des ganzen Knochens von außerhalb des Gelenkes notwendig. In der All-Inside-Technik ist dies nicht mehr erforderlich, da die Bohrlochanlangen im Ober- und Unterschenkel hier ausschließlich von innerhalb des Gelenkes erfolgen“, erläutert der Chefarzt. Diese Methode sei schonend und präzise in der Durchführung.
„Die in diesem Fall verwendete Spendersehne verhindert eine Sehnenentnahme und damit verbundene weitere Schäden des instabilen Kniegelenkes. Spendersehnen entstammen bei uns meist von äußerst stabilen Sehnen, wie der kräftigen Fußhebersehne“, so von Engelhardt. Bei den Spendersehnen handele es sich um Biomaterialien, die eine aufwendige chemische Desinfektion mit Entfernung von Blut, Knochenmark, Zellen und Eiweiß durchgemacht haben. „In den letzten 20 Jahren wurden viele Millionen dieser Spendersehnen transplantiert und bis dato über keine einzige Infektionsübertragung berichtet. Sie wachsen ähnlich wie körpereigene Sehen in den Knochen ein.“
Bereits einen Tag nach der Operation konnte Schilling das Klinikum Peine wieder verlassen. „Ich bin froh, mich für eine Operation in diesem Haus entschieden zu haben“, sagt der Fußballer. Die Prognose ist vielversprechend, wissen von Engelhardt und sei Assistenzarzt Dr. Alexander Daniel Medina Siosi. Schillings Knie sei stark und auch stabil versorgt. In drei Monaten ist üblicherweise ein leichtes Training mit Laufen, Sprungübungen und Ähnlichem möglich. Die Rückkehr zu den Ligaspielen sei individuell, oft aber in nicht mal einem halben Jahr nach der Operation möglich.