Das bedeutet konkret, für die Burgschule, die Eichendorffschule sowie die Grundschule in Stederdorf endet die Essensversorgung durch Redent bereits ab Freitag, 20. Dezember. Alle anderen städtischen Schulen trennen sich mit Ablauf des Schuljahres 2024/25 von dem Dienstleister aus Edemissen. „Für drei Schulen wird nach den Weihnachtsferien ein anderes Unternehmen die Mittagessen-Versorgung übernehmen. Eine Vakanz entsteht nicht“, versichert Neumann. Den Namen der Firma nannte sie noch nicht. Die Stadt Peine bereite für sämtliche Grundschulen eine Ausschreibung im ersten Quartal des Jahres 2025 für den Schuljahresbeginn 2025/26 vor.
Die Trennung stößt bei den Schulen auf positiven Anklang. „Wir begrüßen die Entscheidung der Stadt Peine und freuen uns, dass die Essensversorgung an unserer Schule so in neue Bahnen gelenkt werden kann“, betont Jan-Philipp Schönaich, Schulleiter der Burgschule in Peine, „für die Schulen sind schnelle Veränderungen nötig, damit die Kinder ordentlich versorgt werden.“ Dankbar sei er auch über das Entgegenkommen der Firma Redent, die nicht darauf bestanden habe, den Vertrag bis zum festgesetzten Laufzeitende fortzuführen. Andernfalls wäre Redent noch bis zum Sommer 2026 Essenszulieferer an den Peiner Grundschulen gewesen. Der Stadtelternrat hatte in den vergangenen Wochen wegen angebrannter Mahlzeiten, unzureichender Mengen und Scherben im Essen das Mensa-Essen in den Peiner Grundschulen heftig kritisiert.
„Wir haben beidseitig gemerkt, dass die Zusammenarbeit nicht funktioniert“, erzählt Schönaich. Der Leiter der Grund- und Hauptschule habe sich daran gestört, dass kein direkter Kontakt zwischen Catering-Firma und der Burgschule bestanden habe, sondern sich stattdessen die Stadt dazwischen geschaltet habe. „Vor allem passte aber die Produktions-, Auslieferungs- und Ausgabezeit nicht zueinander“, betont Schönaich. Vormittags gegen 10 Uhr sei das Essen geliefert, aber erst gegen 12 Uhr ausgegeben worden. Schönaich vermutet daher, dass die Gerichte bereits ab 8 Uhr gekocht wurden.
Sein Wunsch, die Zeiten anzupassen, sei unerfüllt geblieben. Aber auch die Qualität des Essens habe nicht den Ansprüchen von Kindern und Eltern entsprochen. „Wir haben extrem viele Beschwerden bekommen. Mittlerweile nehmen immer mehr Kinder ihr Essen selbst mit“, beschreibt er. Von den 440 Schulkindern hätten ursprünglich 120 bis 150 das Mittagessen der Catering-Firma bestellt. Nun seien es nicht einmal mehr die Hälfte.
Laut der Catering-Chefin Doreen Redent seien jedoch viele Schulen zufrieden mit der Leistung des Unternehmens. „Die Kinder sind glücklich mit dem Essen“, folgert Redent mit Blick auf das Feedback der Schulkinder bei der Essensausgabe, „die Kritikpunkte entsprechen nicht der Wahrheit.“ Zudem dürften sich die Eltern, ihrer Meinung nach, kein Urteil über das Mensa-Essen erlauben, weil sie während der Mittagspause nicht anwesend seien. „Ich bin entsetzt über die Entscheidung. Die Stadt Peine hat sich keine zweite Meinung von uns eingeholt, und die Kinder wurden nicht befragt“, betont Redent.
Ihre Mitarbeitenden würden genug Essen für jedes Kind liefern, auch verbrannte Schnitzel gebe es nicht - dagegen 680 Liter Müll im Jahr. Grund dafür sind laut der Catering-Chefin fehlende Gespräche über Essensvorlieben zwischen Eltern und Schülern. „Wenn Kinder das Essen nicht mögen, werfen sie es weg“, erzählt sie aus Erfahrung. Daneben störe sie sich auch an einem Bio-Zertifikat, das die Stadt Peine der Firma nahegelegt habe. „Damit müssten wir die Kosten für das Essen von jetzt vier auf acht Euro erhöhen. Wie sollen Eltern sich das noch leisten können?“, fragt Doreen Redent.
Von den weiterführenden Schulen im Landkreis Peine beliefert die Redent derzeit nur die Aueschule in Wendeburg. „Die Firma hat den Vertrag jedoch bereits im September gekündigt. Zum Januar haben wir einen neuen Caterer gefunden“, erklärt Landkreisverwaltungs-Sprecher Fabian Laaß. Schulleiterin Karin Bothe begründet diese Entscheidung mit der unbeständigen Belieferung an der Wendeburger Aueschule. „Wir haben in letzter Zeit häufig Absagen wegen personellen Mangels bekommen. Dadurch war keine Kontinuität in der Zusammenarbeit gegeben“, berichtet sie.
Die Eltern hätten sich darüber beschwert, dass die Absagen häufig erst am selben Tag erfolgten. Meist seien die Kinder schon auf dem Schulweg gewesen - ohne ausreichend Essen für den gesamten Tag. „Mir ist es wichtig, dass meine Schüler täglich eine warme Mahlzeit bekommen“, unterstreicht Bothe. Zudem bilde die Mittagszeit, aus ihrer Sicht, einen wesentlichen Baustein im Schulalltag, um gemeinsam in der Mensa zu sitzen oder ins Gespräch zu kommen.