Peine. Das Warten geht weiter: Der Hamburger Investor Cureus hat das große ehemalige Postgelände samt dem alten Gebäude an der Peiner Schützenstraße in direkter Nachbarschaft zu Rathaus, Schützenplatz, Werderpark sowie City-Galerie gekauft und will dort eine Seniorenresidenz errichten. Doch nach wie vor wartet der Investor auf den Beschluss des Bebauungsplans. Dieser war eigentlich für die Sitzung des Rates der Stadt Peine am 19. Dezember 2024 erwartet worden, doch kurzfristig wurde der Tagesordnungspunkt gestrichen. „Die Verzögerungen sind bedingt durch Personalwechsel im Hause der Eigentümer“, sagt Petra Neumann, Sprecherin der Peiner Stadtverwaltung.

Bis zuletzt sollte die „Schönes-Leben“-Gruppe den Neubau in der Peiner Innenstadt betreiben. Das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Erftstadt in der Nähe von Köln gehörte zur Compassio-Gruppe mit Hauptsitz in Ulm. Doch nun bestätigt eine Sprecherin, dass es zu Änderungen kam.

„Mittlerweile sind die ‚Schönes-Leben-Gruppe‘ und die Compassio eigenständige, losgelöste Unternehmen“, sagt Helen Bardtenschlager, Sprecherin der „Schönes-Leben“-Gruppe. Nach Angaben der Compassio wurde die „Schönes-Leben“-Gruppe im August 2024 verkauft.

Nach der Umstrukturierung soll jetzt Compassio das neue Seniorenheim in der Peiner City betreiben. Laut Angaben des Geschäftsführers passt das Projekt in der Fuhsestadt genau zu den Ideen des Unternehmens. „Wir fokussieren uns konsequent auf unsere Kernkompetenz in der stationären Pflege“, sagt Compassio-CEO Christopher Nolde.

Nach bisherigen Planungen sollte 2025 mit dem Bau des neuen Seniorenheimes in Peine begonnen werden. Doch der Betreiberwechsel sorgte für weitere Verzögerung im Ablauf. Der Hamburger Investor zeigt sich nach wie vor zuversichtlich, dass die Pläne bald in die Tat umgesetzt werden. „Nach Beschluss des Bebauungsplans werden wir schnellstmöglich den Bauantrag stellen“, so Cureus-Sprecher Christoph Wilhelm.

Seit Ende November steht das Gelände in der Peiner Innenstadt still, nach dem die Postbank-Filiale endgültig geschlossen hat. Doch bis die ersten Veränderungen auf dem knapp 4.600 Quadratmeter großen Grundstück an der Schützenstraße zu sehen sind, hat Cureus noch viel zu tun.

Neben dem Beschluss des Bebauungsplans und der Bearbeitung des Bauantrages benötigt der Investor die Baugenehmigung, um den Abbruch des Postgebäudes zu forcieren und den Bau des neuen Seniorenheims in die Wege zu leiten. „Derzeit rechnen wir damit, dass die Abbrucharbeiten im Winter 2025 beginnen“, sagt Wilhelm.

Der Rat der Stadt Peine hatte im Januar 2023 grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungsplans gegeben. Der Plan von Cureus sieht 50 Wohneinheiten mit 110 Pflegeplätzen und 20 Tagespflegeplätzen vor. Laut Architekten-Entwurf sind auf dem Gelände vier Geschosse plus Staffelgeschoss vorgesehen, also eines mehr als beim jetzigen Postgebäude. Im Ratsinformationssystem der Peiner Stadtverwaltung sind die Inhalte des Bebauungsplans hinterlegt. Daraus ergeben sich viele Vorgaben für den Bauherrn. So ist im Erdgeschoss an den Seiten zur Kantstraße, Schützenstraße und zur Straße „Am Werderpark“ keine Wohnnutzung zulässig.

Die Compassio-Gruppe gibt es seit 2005. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben knapp 100 Seniorenresidenzen in Deutschland. „An einem neuen Standort, wie der Seniorenresidenz in Peine, erleben die Bewohner nicht nur ein modernes, sicheres Zuhause, sondern auch ein vielseitiges Serviceangebot“, sagt Compassio-Sprecherin Christine Breyer. Die „Schönes-Leben“-Gruppe ist seit 2017 auf dem Markt aktiv und verfügt in Deutschland aktuell über vier Wohnanlagen inklusive ambulanter Pflege und Tagespflege, darunter auch ein Haus in Wolfsburg.