Die Polizei bittet weiterhin mögliche Zeugen und alle Personen, die sonstige Angaben machen können, dringend um Mithilfe. Hinweise nimmt die Polizei Salzgitter unter der Telefon (0 53 41) 1 89 70 entgegen.
Nach aktuellem Kenntnisstand geht die Polizei von Mord aus. Die Ermittlungen liegen in der Hand des Fachkommissariats für Tötungsdelikte. Dringend tatverdächtig ist ein 77-jähriger Mann. Vermutlich handelt es sich um einen Einzeltäter, weitere Tatverdächtige gibt es zurzeit nicht. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft Braunschweig solle es sich bei dem mutmaßlichen Täter um den Lebensgefährten der Frau gehandelt haben.
Nach der Tat soll der mutmaßliche Täter in seinem eigenen Auto - es handelt sich um einen weißen Seat Ibiza - geflüchtet sein. Weit kam er allerdings nicht: Gegen 5.56 Uhr war er auf der Bundesstraße 214 zwischen Celle und Braunschweig unterwegs und hatte einen schweren Unfall in Höhe der Abfahrt Uetze. Der Tatverdächtige geriet in den Gegenverkehr und raste unter einen litauischen Sattelzug. Dessen 54-jähriger Fahrer blieb bei dem Zusammenstoß zum Glück unverletzt. Wie es zu diesem Unfall kam, steht nach Aussage der Polizei noch nicht fest. Auch hierzu laufen die Ermittlungen.
Aufgrund des Unfalls wurde ein Großaufgebot der umliegenden Feuerwehren alarmiert. Bei deren Eintreffen befand sich der 77-Jährige in seinem Fahrzeug und musste daraus per Sofortrettung befreit und noch vor Ort reanimiert werden. Der Mann wurde durch den Unfall schwer verletzt und befand sich in kritischem Gesundheitszustand. Er wurde in ein Celler Krankenhaus gebracht und soll im Koma liegen. Die Umstände des Unfalls sollen auf einen Selbstmordversuch hindeuten. Der Unfall hatte für viele Verkehrsteilnehmer spürbare Folgen: Die Bundesstraße musste für die Aufräumarbeiten nach dem Unfall für sechseinhalb Stunden voll gesperrt werden, teilte die zuständige Polizei in Celle mit. Da keine Betriebsstoffe aus den beiden Fahrzeugen austraten und die Sperrung der Bundesstraße durch die Polizei übernommen wurde, konnte der Einsatz für die Feuerwehr nach knapp einer Stunde beendet werden. Die Polizei schätzt den Schaden auf 25.000 Euro, beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit.
Am Tatort in Wendeburg dauerte die Spurensuche bis zum späten Freitagnachmittag. Laut Pintak läuft nun die Auswertung. Neue Erkenntnisse konnte er am Samstag noch nicht mitteilen. Auch zur Art der Verletzungen und zu den Todesumständen der Wendeburgerin (62) wollte er sich zunächst nicht näher äußern.
Zurzeit gehe es darum, herauszufinden, was genau an jenem Morgen an der Mühlenstraße passiert ist. Dabei setzt die Polizei auch auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Wer kann Angaben zur Tat, zu der Zeit davor oder zum späteren Verhalten des Täters machen? Ist jemandem der weiße Seat Ibiza des 77-Jährigen vor dem Unfall aufgefallen? Gab es ein auffälliges Fehl- oder Fahrverhalten? Gibt es sonst irgendwelche Beobachtungen, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten?