Seit 1949 änderte der Wahlkreis dreimal sein Gebiet und zweimal seinen Namen. 1949 bildeten zunächst der Kreis Peine, die Stadt Wolfsburg und der Südteil des Kreises Gifhorn mit Gifhorn, Isenbüttel, Meinersen und Meine den Wahlkreis Peine-Gifhorn. 1965 dann die erste Änderung: Er wurde zum Wahlkreis Gifhorn mit den Landkreisen Gifhorn und Peine sowie der Gemeinde Uetze.
1980 wurde daraus der Wahlkreis Gifhorn-Peine mit den beiden entsprechenden Kreisen. Seit 2002 gibt es den Wahlkreis 45 Gifhorn-Peine in der heutigen Gestalt, nämlich mit den beiden Kreisen ohne die Samtgemeinden Brome und Boldecler Land im östlichen Gifhorner Gebiet.
Seit 1998 ist Hubertus Heil direkt gewählter Bundestagsabgeordneter. Bis 1998 war Engebert Nelle sein Vorgänger. Der Christdemokrat war von 1983 bis dahin 15 Jahre lang direktgewählter Abgeordneter. Das hatte vorher keiner geschafft. Zwischen 1949 und 1983 wechselten sich sechs Männer ab, vier von der SPD, zwei von der CDU, die jeweils zweimal in den Bundestag eingezogen waren - mit je einer Unterbrechung.
„Der gestrige Tag war ein bitterer für die deutsche Sozialdemokratie“, so Heil am Tag nach der Wahl auf Nachfrage. „Umso mehr danke ich den Bürgerinnen und Bürgern in meiner Heimat für das erneute Vertrauen und ein Erstimmenergebnis, das mit 33,94 Prozent deutlich über dem Bundesergebnis der SPD liegt.“
Allerdings ist das aktuelle Ergebnis für Heil durchaus gewöhnungsbedürftig. Sein bisher schlechtestes Ergebnis war 2017 37,8 Prozent. Ansonsten lag er zwischen 40,5 und 54,2 Prozent. Er sehe das Votum nun als klaren Auftrag, Vertrauen zurückzugewinnen. Ob er in einer neuen Regierung wieder ein Amt übernimmt, eventuell auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales weiter führt, lässt er auf Nachfrage offen. „Die Union hat gestern einen klaren Regierungsauftrag erhalten. Es liegt nun an ihr, zügig Gespräche zur Regierungsbildung aufzunehmen.“
Im Bundestag zählt Heil mit seiner nunmehr achten Legislaturperiode zu den alten Hasen. Den Rekord hält übrigens Wolfgang Schäuble, der von 1972 bis zu seinem Tod 2023 Mitglied des Deutschen Bundestags war. Um ihn zu erreichen und zu überholen, muss Heil mindestens noch sechsmal wiedergewählt werden.