Antonia Linke besucht das Ratsgymnasium Peine und ging der Frage nach, in welchem Maße Vegetation die Belastung durch Autobahnlärm in Naherholungsgebieten reduzieren kann. Sie entwickelte ein Messsystem, mit dem sie an unterschiedlichen Standorten in der Nähe der Autobahn 2 Schallmessungen vornahm, einschließlich einer Analyse des jeweiligen Frequenzspektrums. Zugleich protokollierte sie das Wetter und den jahreszeitlichen Wandel der Gehölze.
So konnte die Jungforscherin zeigen, dass belaubte Bäume zwar eine gewisse Lärmminderung bringen, kahle Bäume im Winter jedoch kaum einen Effekt erzielen. Zudem fand sie heraus, dass hochfrequente Rollgeräusche stärker gedämpft werden als niederfrequente Motorengeräusche. Ihre Erkenntnisse können Landschaftsplanern künftig Hinweise geben, welche Gehölze sich für den Lärmschutz an Straßen eignen.
Auch Antonia Linke hat schon Jugend-forscht-Erfahrung: 2022 holte sie den dritten Preis in der Kategorie „Natur und Raumwissenschaften“ - gemeinsam mit Georg Linke. Die beiden Schüler hatten sich unter dem Titel „Junge Nussbäume - ein Indikator für den Klimawandel“ mit der digitalen Erfassung der Altersstruktur von Bäumen beschäftigt.
Leonard Arndt aus Rötgesbüttel besucht das Philipp-Melanchthon- Gymnasium in Meine. Er ist zum ersten Mal beim Bundesfinale dabei - aber nicht zum ersten Mal bei Jugend forscht. 2023 holte er sich bereits den Landessieg beim 20. niedersächsischen Landeswettbewerb mit seinem ferngesteuerten Ball, dem „Remote Controlled Ball“, und erhielt zudem den Sonderpreis Mobilität. Da er damals erst 14 Jahre alt war, durfte er noch nicht zum Bundesfinale.
Aber genau das holt er jetzt nach. Sein aktuelles Projekt: E-cono Drive. „Manche Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sind auf den Rollstuhl angewiesen. Aufwendige Modelle fahren elektrisch, einfachere Varianten müssen geschoben oder per Hand fortbewegt werden. Für letztere gibt es zwar Motoren zum Nachrüsten, doch die sind relativ teuer“, erläutert Leonard Arndt. Daher entwickelte er ein System, das deutlich weniger kosten soll. Dazu montierte er unter der Rückenlehne des Rollstuhls einen Metallrahmen mit zwei Antriebsrädern, die sich bei Bedarf auf den Boden absenken lassen. Elektromotoren treiben die Räder an, sie werden von handelsüblichen Akkus gespeist. Die Bedienung erfolgt komfortabel und ergonomisch per Joystick. E-cono Drive – so heißt das System – lässt sich an unterschiedliche Rollstuhlmodelle anbringen. „Langzeittests sollen die Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen“, heißt es in der Projektbeschreibung.
Ende Mai startet nun in Hamburg das Finale von Jugend forscht 2025. 167 junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) präsentieren beim 60. Bundeswettbewerb insgesamt 112 Forschungsprojekte. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler haben sich durch ihren Sieg bei einem der 16 Jugend forscht-Landeswettbewerbe für das Finale qualifiziert. Unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“ haben sich insgesamt 10.350 Jungforscherinnen und Jungforscher mit 5.664 Projekten an der aktuellen Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb beteiligt.
Die Siegerinnen, Sieger und Platzierten des Bundesfinales werden am Sonntag, 1. Juni, um 11 Uhr ausgezeichnet. Die Siegerehrungfindet in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier statt, unter dessen Schirmherrschaft Jugend forscht steht. Bei der Sonderpreisverleihung am Vorabend, 31. Mai, ab 18.30 Uhr überreichen Vertreterinnen und Vertreter von Ministerien, Stiftungen und Wissenschaftsorganisationen zahlreiche hochwertige Geld- und Sachpreise.Die Wettbewerbs-Ausstellung mit 112 Finalprojekten ist am Samstag, 31. Mai, von 14 bis 17 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Zudem sind Interessierte eingeladen, am Freitag und Samstag, 30. und 31. Mai, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr den MINT-Campus an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg zu besichtigen, der im Rahmen des Jubiläumsfinales veranstaltet wird. Die Ausstellung zeigt spannende Technologien aus den Bereichen Land, See, Luft und Cyber – von modernster Drohnentechnik und Robotik über Tropenmedizin bis hin zu VR-gestützter Logistikausbildung und Softwareentwicklung.