An mehreren Stellen waren rund 40x40 Zentimeter große Quadrate aus der Tartan-Laufbahn herausgeschnitten und danach mit Asphalt aufgefüllt worden. „Das ist ein Desaster, die Anlage ist mit Spikes nicht mehr nutzbar“, sagt er. Ein Schildbürger-Streich, Vandalismus? Nein, da wurde tatsächlich ein Auftrag ausgeführt.
Der Landkreis Peine will die in die Jahre gekommene Tartanlaufbahn der Kreissportanlage in Lengede im nächsten Jahr sanieren. „Im Vorgriff darauf wurden durch ein qualifiziertes Prüflabor Proben im Belag gezogen, um Aufbau und Qualität zu untersuchen, um darüber die Maßnahme inhaltlich korrekt öffentlich ausschreiben zu können“, erläutert Kreissprecherin Katja Schröder.
Nach der Entnahme des Materials seien die Löcher tatsächlich mit Asphalt von den Fachleuten verschlossen worden. „Um Gefahrenherde zu beseitigen und einen unnötigen Wassereintritt in den Belagsaufbau zu vermeiden“, erläutert die Kreissprecherin.
Allerdings: Der Asphalt soll nur übergangsweise als „Lückenfüller“ dienen. „Eine Verfüllung mit Kunststoff ist im Nachgang vorgesehen. Aufgrund terminlicher Zwänge bei der Koordination mit der erforderlichen Fachfirma war dieses nicht zeitgleich möglich“, erläutert die Kreis-Verwaltung. Nach Aussage der Gutachter sei das Flicken mit Asphalt eine gängige Praxis, die eine Nutzung nicht einschränken sollte.
Dass die Kreissportanlage saniert werden soll, freut Frank Kosel. Dafür hat er mit vielen Lengeder Nutzern schon lange geworben, auch bei einem Besuch einer Kreistagsdebatte. Dass der Asphalt die Nutzung nicht einschränke, sieht er aber anders.
Für alle Übungseinheiten auf Laufstrecken bis 400 Meter sowie für den Weitsprung würden die Leichtathleten des SVL auf spezielle Laufschuhe mit Spikes setzen. Die sorgen auf einer Tartanbahn normalerweise für eine effizientere Kraftübertragung und bessere Bodenhaftung zum Beispiel in der Kurve.
Doch in den ausgehärteten Asphalt können sich Spikes nicht bohren, es besteht die Gefahr des Ausrutschens. „Die inneren Laufbahnen zwei und drei sind betroffen, auch der Anlauf zum Weitsprung“, hadert Leichtathletik-Abteilungsleiter Kosel.
Er sorgt sich zudem darum, dass es bei Stürzen auf eine der harten Asphalt-Flächen zu größeren Verletzungen kommen könnte. Genutzt wird die Laufbahn der Kreissportanlage auch von den Schülern der IGS in Lengede, vom Sportabzeichen-Stützpunkt bei den Prüfungen oder von der Lengeder Feuerwehr, die hier für Wettkämpfe trainiert. Kosel hofft daher darauf, dass spätestens zum Ende der Ferien die Löcher wieder mit Kunststoff ausgefüllt sind.