Aufatmen bei Traditionsbäckerei Seidel
Nach dem Insolvenzverfahren ist nun klar, dass 12 Filialen und rund 100 Arbeitsplätze gerettet sind

Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können aufatmen: Das Insolvenzverfahren in Eigenregie bei der Peiner Traditionsbäckerei Seidel konnte erfolgreich abgeschlossen werden.Foto: Bäckerei Seidel
Kreis Peine. Gute Nachrichten für alle Brotliebhaber in Peine und Umgebung: Die Bäckerei Seidel bleibt! Nach einem intensiven Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ist nun klar, dass die Traditionsbäckerei mit ihren 12 Filialen fortgeführt wird. Fast alle Arbeitsplätze bleiben erhalten.

„Wir sind erleichtert und stolz, dass wir diesen Weg gemeinsam mit unserem Team und unseren Partnern erfolgreich gehen konnten“, betont Geschäftsführer Andreas Höver.

Der entscheidende Gerichtstermin vor dem Amtsgericht Braunschweig war bereits nach 40 Minuten beendet. Das sei ein Zeichen dafür, wie gut vorbereitet und konstruktiv das Verfahren ablief. Alle Gläubigergruppen stimmten dem Insolvenzplan zu. In Kürze wird dieser rechtskräftig. „Der Richter hat ausdrücklich die gute Zusammenarbeit und Vorbereitung gelobt. Das war ein starkes Signal“, so Höver.

Das Insolvenzverfahren lief in Eigenverwaltung, begleitet von der Kanzlei Pluta und dem Sachwalter Dr. Hans-Joachim Berner. Es war ein ungewöhnlicher, aber erfolgreicher Weg. Die Geschäftsführung blieb selbst an Bord und steuerte das Unternehmen durch die stürmischen Zeiten. „Die Gespräche mit Lieferanten, Personal und Dienstleistern verliefen durchweg konstruktiv“, lobt Höver.

Leicht war der Weg nicht. Neben dem juristischen und organisatorischen Aufwand setzte vor allem die Mitarbeiterfluktuation das Unternehmen unter Druck. Doch das Team hielt zusammen. „Unsere Mitarbeiter haben Außergewöhnliches geleistet. Sie haben Mehrarbeit gestemmt, neue Kolleginnen und Kollegen schnell integriert. Dafür ein riesiges Dankeschön!“, freut sich Höver.

Sein Dank gilt auch den Kunden: „Viele sind uns trotz schwieriger Nachrichten treu geblieben. Diese Wertschätzung hat uns getragen und motiviert, weiterzumachen.“

Die vielleicht schönste Nachricht ist, dass nahezu alle der rund 100 Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Ein weiteres positives Zeichen: Drei neue Auszubildende starteten gerade erst, frisch gebackene Gesellen wurden übernommen. „Teamgeist wird bei uns großgeschrieben. Wer drei Jahre mit uns durch dick und dünn geht, gehört zur Familie“, betont Höver.

Auch die Filiallandschaft bleibt stabil: Die 12 Standorte – darunter in Woltorf, Dungelbeck, Peine Bahnhof, Söhlde und Edemissen – bleiben geöffnet. „Jetzt heißt es: Ärmel hochkrempeln und mit neuer Energie durchstarten“, so Höver.

Schon im September könnte das  Insolvenzverfahren ganz offiziell abgeschlossen sein. Die  Weichen für eine stabile ­Zukunft sind gestellt.

Der Weg bleibt für Andreas Höver und sein Team herausfordernd, aber die Seidel-Mannschaft ist zuversicht­lich. 

„Was die Zukunft bringt, hängt von vielen Faktoren ab. Aber wir haben gezeigt, dass wir auch in stürmischen Zeiten standhaft bleiben.“

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