Peine rüstet Schützenplatz gegen Hochwasser
Das umfangreiche Bauprojekt startet – Anwohner müssen mit langer Sperrung rechnen

Gesperrt: Die Bauarbeiten auf dem Schützenplatz laufen.Foto: Ralf Büchler
Peine. Zuletzt machten starke Unwetter einmal mehr deutlich, dass bei Starkregen Handlungsbedarf besteht. So stand der Schützenplatz kurz vor dem Peiner Freischießen knietief unter Wasser. Um künftige Überschwemmungen zu vermeiden, hat die Stadtentwässerung Peine (SEP) nun ein umfangreiches Bauprojekt gestartet: Rund 80 Meter neue Niederschlagswassersammler sollen zwischen der Richard-Langeheine-Straße und der Straße „Am Schützenplatz“ verlegt werden. Ziel ist eine spürbare Entlastung des Abflusses an der Woltorfer Straße und auf dem Schützenplatz selbst.

Projektleiter Dirk Tinius betont: „Diese Investition in unsere Infrastruktur ist ein weiterer Baustein in die Zukunftsfähigkeit der städtischen Entwässerungssysteme.“ Die Bauarbeiten haben am Montag begonnen und sollen voraussichtlich bis Dezember 2025 andauern.

Während dieser Zeit wird die nördliche Hälfte des Schützenplatzes voll gesperrt. Zusätzliche Sperrungen können im Bereich der Anschlussarbeiten an die bestehenden Kanäle in der Richard-Langeheine-Straße und der Straße „Am Schützenplatz“ notwendig sein.

„Im Laufe des Montags fanden vorbereitende Arbeiten statt“, teilt Manuela Bracke, Assistentin des Betriebsleiters der SEP, mit. „Dazu gehören unter anderem Verkehrssicherung, Baustellenzufahrten und Absperrungen sowie Oberflächen- und Unterflurbefestigungen, um Beschädigungen zu verhindern.“ Am Dienstag folgte die Herstellung der Baugrube für das Anschlussbauwerk über dem vorhandenen Niederschlagswasserkanal in der Straße „Am Schützenplatz“.

Damit Anwohner und Verkehrsteilnehmer möglichst wenig beeinträchtigt werden, setzt die SEP auf sorgfältige Planung. Bracke erklärt: „Wir erstellen einen detaillierten Bauablaufplan, stimmen uns frühzeitig mit dem Ordnungsamt ab und legen Umleitungsstrecken fest. Deutliche Absperrungen und persönliche Absprachen mit den Anliegern sorgen zusätzlich für Sicherheit und Orientierung.“

Mit dem neuen Regenwasserkanal wird die Leistungsfähigkeit des Kanalsystems deutlich verbessert. Bracke erläutert: „Dadurch kann das Wasser im Regenwetterfall schneller abgeleitet werden und mögliche Überflutungen werden vermindert.“

Die Stadtentwässerung Peine blickt nicht nur auf den Schützenplatz: „Das Abwassernetz der Stadt ist grundsätzlich sehr gut aufgestellt und mögliche Hot-Spots sind uns bekannt“, so Bracke. Dennoch könnten punktuelle Überschwemmungen einzelner Straßenabschnitte bei Starkregen nicht ausgeschlossen werden.

Angesichts des Klimawandels arbeitet die SEP gemeinsam mit der Technischen Hochschule in Köln an Anpassungen der Abwasseranlagen, etwa durch Verbesserungen beim Hochwasserschutz, der Starkregenvorsorge und der Notstromversorgung der Kläranlage und Pumpstationen. Zudem wird aktuell eine Starkregengefahrenkarte für das Kanalnetz in Peine erstellt, deren Fertigstellung bis Ende 2025 vorgesehen ist.

Die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger fließen ebenfalls in die Arbeit ein. Bracke erklärt, dass Hinweise auf verstopfte Straßenabläufe, wie etwa am Schwarzen Weg, in der Gunzelinstraße oder am Silberkamp (von Schäferstraße bis Eulenring), vom Bereitschaftsdienst der SEP schnell überprüft und beseitigt werden: „Die Ursache für solche Verstopfungen ist häufig herabfallendes Laub. Wir sind dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung.“

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