Kein Honky Tonk im Jahr 2026
Kneipenfestival findet in Gifhorn, Peine und Wolfsburg wohl nie wieder statt

Honky Tonk in Gifhorn: Das Festival mit Livemusik in mehreren Kneipen wird es wohl künftig in der Mühlenstadt nicht mehr geben. Und auch für Wolfsburg und Peine kam jetzt die Absage für 2026.Foto: Lea Behrens
Gifhorn/Peine/Wolfsburg. Es war viele Jahre lang ein Highlight im Veranstaltungskalender in Gifhorn, Peine und Wolfsburg: das Honky Tonk-Festival. Das Erfolgsrezept schlug ein: Einmal Eintritt zahlen und an mehreren Orten der jeweiligen Stadt Livemusik genießen. Ende Januar kam dann die traurige Nachricht: Die geplanten Honky Tonk-Festivals für Gifhorn, Peine und Wolfsburg wurden abgesagt. Und auch für 2026 sind die Aussichten nicht rosig, wie Dominik Brähler von der Veranstaltungsagentur Honky Tonk Events erklärt: „Aktuell ist nicht geplant, die Festivals 2026 wieder zu aktivieren.“

Die Gründe dafür seien vielfältig und von Stadt zu Stadt verschieden. So gebe es in Peine „schlichtweg kaum noch passende Gastronomie“. Brähler ergänzt: „Und von denen, wo es passen könnte, wollen zwei nicht mitmachen.“ In den vergangenen Jahren hatten immer weniger Kneipen ihre Türen für die Livemusik geöffnet, das Musikevent war bis zuletzt jedoch gut besucht und bei den Peinern beliebt. Viele erinnern sich gern an die Hochzeiten des Festivals, als noch zwölf oder mehr Kneipen an der Veranstaltung teilnahmen und musikbegeisterte Besucher lange Schlangen vor den Lokalen bildeten.

Auch in Gifhorn haben die Gastronomen laut Brähler bei dem Konzept nicht mehr mitgespielt: „In Gifhorn gab es zum Schluss Gastronomen, die parallel lieber eine eigene Party veranstaltet haben. Sehr schade, da die Stadt Gifhorn uns immer sehr gut unterstützt hat.“ Darum wollte er Anfang des Jahres, als die Veranstaltung für 2025 abgesagt worden war, die Hoffnung noch nicht aufgegeben". Jedoch habe sich kein geeignetes Konzept finden lassen, um das Festival mit seiner rund 20-jährigen Geschichte in Gifhorn wieder aufleben zu lassen. Wie auch in Peine nahm in der Vergangenheit zuerst rund ein Dutzend Gaststätten an der Veranstaltung teil - in der wohl letzten Auflage in 2024 waren es nur noch sechs.

In Wolfsburg vermisste Brähler die Zusammenarbeit der Gastronomen: „In Wolfsburg hatten wir immer wieder mit parallelen Veranstaltungen zu kämpfen“, berichtet der Organisator. Trotz des bekannten Datums habe es immer wieder gleichzeitige Events wie das Oktoberfest oder das Streetfood-Festival gegeben. „Da hatten die Gastronomen wenig Verständnis“, so Brähler.

In Braunschweig und Goslar liefen die Honnky Tonk Festivlas „nach wie vor super“, Brähler lebt dort besonders den Support seitens des Stadtmarketings.

Insgesamt habe die Corona-Pandemie der Gastronomie und damit auch dem Festival arg zugesetzt. „Vor der Corona-Pandemie gab es Honky Tonk in zuletzt 28 Städten - mit heutigem Stand sind es noch acht, hatte Brähler bei der Absage des Festivals im Januar 2025 gesagt.

Und nun? Ist das das endgültige Aus für Honky Tonk in Gifhorn, Peine und Wolfsburg? Wahrscheinlich schon, wenn man Brählers Ausführungen zugrunde legt: „Eine Wiederbelebung bräuchte eine große Kraftanstrengung im Zusammenspiel von unserer Agentur, Sponsoren, Stadtmarketing, Gastronomen. Ob es dann funktioniert, ist aber auch fraglich.“ Seine Agentur sei auch nur noch bedingt in der Lage, das Portfolio zu erweitern, da sie neue Geschäftsfelder habe erschließen müssen.

Einen Lichtblick für Honky-Tonk-Fans kann Brähler aber für 2026 bereits geben: „Honky Tonk Braunschweig findet am 25. April definitiv wieder statt.“

Druckansicht