Gefährliches Überholen:
38-Jähriger vor Gericht
Bei einem riskanten Manöver hat ein Transporter-Fahrer
auf der Autobahn 2 bei Peine einen Unfall verursacht

Der Vorfall ereignete sich auf der A2 bei Peine.Foto: Ralf Büchler
Peine. Ein 38-Jähriger hat auf der Autobahn 2 einen Unfall verursacht, weil er ein riskantes Überholmanöver hingelegt hat. Deswegen stand der Mann jetzt in Peine vor Gericht, ihm drohten eine Strafe plus Führerscheinentzug. Am Ende der Verhandlung sah die ganze Angelegenheit allerdings etwas anders aus.

Der Vorfall ereignete sich im November des vergangenen Jahres. Der 38-Jährige, ein gebürtiger Sudanese, war mit einem Transporter auf dem Mittelstreifen der A2 in Richtung Berlin unterwegs. Laut Anklageschrift hat der Mann beim Überholen ein Auto hinter ihm touchiert.

Im Großen und Ganzen stimme die Beschreibung schon, bestätigte der Angeklagte, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt und in der Pflege arbeitet. Täglich sei er beruflich drei Stunden mit dem Fahrzeug unterwegs und auf den Führerschein angewiesen, sagte der 38-Jährige. Bei besagtem Vorfall auf der A2 habe er einem Lkw ausweichen müssen, der plötzlich die Spur gewechselt habe.

„Ja, ich habe Gas gegeben, um herüberzuziehen“, sagte der Angeklagte. Das habe er getan, um den Abstand zu den Fahrzeugen auf der anderen Spur zu vergrößern. Alles sei sehr schnell passiert, dass sich beim Spurwechsel schräg hinter ihm ein Auto befindet, habe der 38-Jährige nicht bemerkt. „Er hat es einfach nicht gesehen. Es war ein Unglück, aber keine Absicht“, unterstrich der Verteidiger.

Der entstandene Schaden sei durch die Versicherung bereits reguliert. Da sowohl Staatsanwältin als auch Richterin die Ausführungen des Angeklagten plausibel fanden, kam dieser ohne Strafe oder Führerschein-Entzug davon - das Verfahren wurde eingestellt.

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