Insgesamt gab es 65 Horstpaare. Erfolgreich gebrütet haben davon 53. Die Zahl der flüggen Jungvögel wird mit 116 angegeben. Vier Paaren ist es gelungen, vier Junge großzuziehen.
Mehr Störche brauchen auch mehr Nester: „2025 waren acht der zehn Neuansiedlungen sogenannte Naturhorste. Sie wurden ohne Nisthilfen größtenteils auf Bäumen gebaut“, weiß Baumgart zu berichten. Damit habe sich dieser Trend aus den vergangenen Jahren fortgesetzt. Insgesamt gibt es jetzt im Landkreis Peine 28 Horste, die ohne menschliche Hilfe errichtet wurden.
Doch es gibt nicht nur gute Neuigkeiten aus der Welt der Störche. Baumgart berichtet auch über entkräftete, verletzte und sogar getötete Tiere, abgestürzte Horste und andere Schwierigkeiten. Für Schlagzeilen gesorgt hat die Geschichte der Telgter Störche, die sich von vielen Widrigkeiten nicht vom Brüten abhalten ließen.
Beringt wurden in diesem Jahr 28 Nestlinge mit den Ringen der Vogelwarte Helgoland. Diese Aufgabe in luftiger Höhe übernimmt Georg Fiedler. Berücksichtigt wurden hauptsächlich Tiere in der Gemeinde Wendeburg sowie an den Brutstandorten der Ortschaften Abbensen, Lengede, Klein Ilsede und der Stadtgärtnerei Peine.
An einigen Beispielen zeigt Baumgart auf, welche spannenden Informationen sich durch die Beringungen der Tiere ablesen lassen. Unter anderem lässt sich die bisherige Lebensgeschichte des ältesten Ringträgers nacherzählen. Er ist 2003 im Schweizer Kanton Thurgau geschlüpft und war von 2015 bis 2022 in Vechelde nesttreu. „2023 zog er auf das Nest in Vechelde Ort um. Hier hat er auch in diesem Jahr erfolgreich gebrütet“, weiß Baumgart zu berichten.
Am 27. Dezember 2024 wurde das Tier im hessischen Büttelborn in der Nähe einer Mülldeponie beobachtet. „Dort überwintern jedes Jahr 200 bis 300 Störche. Es ist davon auszugehen, dass auch dieses Tier den gesamten Winter in Deutschland verbracht hat“, so die Einschätzung des Storchenbeauftragten.
Auch das ist eine interessante Geschichte: In Schmedenstedt kehrte im April ein im Jahr 2021 geschlüpfter Jungstorch zu seinem Schlupfnest zurück. „Durch den Beinbruch seines Vaters 2022 und den Umzug seiner Mutter 2023 nach Vechelade übernahm er mit seiner Partnerin den elterlichen Horst“, berichtet Baumgart, der davon aus, dass der junge Storch zum ersten Mal gebrütet hat. Drei Jungstörche sind geschlüpft, doch leider sind alle drei innerhalb der ersten beiden Wochen verendet.
Störche aus dem Peiner Land kommen teilweise weit herum: Mehrere hier beringte Tiere wurden auf einer Mülldeponie in Kenitra in Marokko gesichtet. Unter anderem betrifft das ein Tier, das am 30. Mai dieses Jahres in Wendeburg seinen Ring bekommen hat. Am 10. Oktober ist es in Marokko aufgetaucht.
Der erste Storch der Brutsaison 2025 kehrte schon am 7. Januar zu seinem Horst in der Aueniederung bei Vechelde zurück.
Der zweite Rückkehrer wurde einen Tag später aus Wendeburg gemeldet. „Die erste größere Anzahl an Rückkehrern war in der fünften Kalenderwoche zu verzeichnen“, berichtet Baumgart, der seine anspruchsvolle Aufgabe ehrenamtlich ausübt.
„Das geht nur dank der Aktivitäten unzähliger Unterstützer“, betont er. Unter anderem leiten die Nestbesitzer Informationen weiter. Wichtig sei aber auch die technische Unterstützung durch mehrere Stellen, ohne die die Nester nicht zu erreichen wären.