In Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) haben der Landkreis Peine und die kreisangehörigen Kommunen in diesem Jahr ein Ladeinfrastrukturkonzept für das Kreisgebiet erstellt. „Das Konzept erfasst erstmals den Ausbaubedarf an Ladeinfrastruktur für den Pkw-Verkehr bis zum Jahr 2030 im Peiner Land“, sagt Fabian Laaß, Sprecher der Peiner Kreisverwaltung. Den Berechnungen der Straßenbehörde zufolge ergibt sich für das Kreisgebiet im Jahr 2030 ein Bedarf von etwa 60.000 Kilowattstunden (kWh) an öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtungen. Durch die vorhandenen rund 137 Ladepunkte können derzeit rund 30.000 Kilowattstunden abgedeckt werden. „Im Ergebnis bedeutet dies, dass wir aktuell bereits über 50 Prozent der bis 2030 benötigten Ladeinfrastruktur verfügen, aber im Umkehrschluss die Anzahl der Ladepunkte bis 2030 mindestens verdoppeln müssen“, so Laaß.
Ziel sei es nun, private Investoren zu finden, die Ausbau und Betrieb der Ladesäulen übernehmen. Der Bund habe zu diesem Zweck Vorlagen zur Vergabe des Ladeinfrastruktur-Ausbaus als Ausschreibung oder Konzession durch Kommunen erarbeitet. Dabei sollen mehrere Standorte gebündelt werden, um auch wirtschaftlich vermeintlich unattraktive Standorte umsetzen zu können.
Auch wenn die Zahl der E-Autos in Deutschland kontinuierlich steigt, bleibt ihr Anteil an der Gesamtzahl aller zugelassenen Pkw weiterhin gering. Deutschlandweit lag er laut Kraftfahrt-Bundesamt am 1. Januar 2025 bei 3,3 Prozent (E-Autos) beziehungsweise bei 2,0 Prozent (Plug-in-Hybride). Im Kreis Peine bewegen sich die Zahlen auf einem ähnlichen Niveau: Am 1. Januar 2025 waren hier rund 88.023 Autos registriert. Davon waren allerdings nur 3.225 reine Elektroautos (Battery Electric Vehicle) und 1.113 Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge. Damit beträgt der Elektrifizierungsgrad im Kreis Peine 3,66 Prozent, nimmt man die Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge dazu, sind es 4,92 Prozent.
Was also sind die Probleme mit den E-Autos? Viele potenzielle Käufer schrecken immer noch die hohen Anschaffungskosten, unzureichende Reichweiten, lange Ladezeiten und eine mangelhafte Ladeinfrastruktur ab. Selbst an Schnellladestationen dauert das Laden länger als Tanken. Zudem herrscht Verunsicherung über die langfristige Wertstabilität, die Batterielebensdauer und die schnelle technologische Entwicklung.