Glasfaserausbau: Gibt es
noch unterversorgte Gebiete?
Immer mehr Haushalte setzen auf Glasfaser statt auf Kupferleitung

In Vöhrum verlegt derzeit die Telekom Glasfaser – hier an der Burgdorfer Straße.Foto: Ralf Büchler
Kreis Peine. Im Peiner Stadtkern, in der Peiner Südstadt und in den Ortsteilen Eixe und Telgte hat die Deutsche Telekom den Glasfaserausbau bereits abgeschlossen. Aktuell wird im Ortsteil Vöhrum gebaut. Dann ist aber erst einmal Schluss.

Von insgesamt 64 Kilometern Tiefbauarbeiten fehlt in Vöhrum nur noch der nordwestliche Teil mit acht Kilometern. „Wir gehen davon aus, dass wir die Bauarbeiten bis Ende Januar 2026 im öffentlichen Bereich abschließen können - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit und es setzen keine längeren Frostperioden ein“, teilt Stefanie Halle, Pressesprecherin der Deutschen Telekom, mit.

Sind die Arbeiten abgeschlossen, werden die Hausanschlüsse fertiggestellt. Auch jetzt sei es noch möglich, einen Glasfaseranschluss in Vöhrum zu bekommen, so die Sprecherin.

Glasfaserkabel ermöglichen deutlich höhere Übertragungsraten als Kupferkabel. Riesige Datenmengen - relevant etwa bei Streaming, Online-Gaming oder Homeoffice - lassen sich damit rasend schnell herauf- und herunterladen. Laut Telekom-Sprecherin Stefanie Halle hat Glasfaser noch einen weiteren Vorteil: „Glasfaser ist weniger störanfällig und robuster gegenüber äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Wasser. Gerade für ältere Menschen mit einem Hausnotruf bietet eine Glasfaseranbindung mehr Schutz vor möglichen Störungen.“

Zudem werde mit Glasfaser weniger Energie verbraucht als im Kupfernetz, und ein Glasfaseranschluss steigere darüber hinaus den Wert einer Immobilie.

Die reinen Anschlusskosten, also wenn Glasfaser ins Gebäude gelegt wird, liegen laut Verbraucherzentrale in etwa bei 500 bis 1.000 Euro. Viele Unternehmen bieten allerdings sogenannte Kombiverträge an. Dabei bekommen die Kunden die Anschlusskosten erlassen, wenn sie einen Versorgungsvertrag abschließen, der eine Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren hat. Einige Glasfaserunternehmen bieten zudem nur diese Möglichkeit an.

Die laufenden monatlichen Kosten für den Glasfaser-Internet-Tarif können zwischen 20 und 90 Euro oder mehr liegen, je nach gebuchter Geschwindigkeit. Einmalige Bereitstellungsgebühren für den Tarif sind zusätzlich möglich.

Die Deutsche Telekom hatte sich auf die Ausschreibung des Landkreises Peine für den Ausbau weißer Flecken beworben und den Zuschlag bekommen. Dabei gab es eine staatliche Förderung. Den Ausbau der geförderten Adressen hat die Telekom bereits abgeschlossen. Darüber hinaus hatte das Unternehmen den Eigenausbau in Peine mittelfristig geplant.

Zuvor hatte sich der Konkurrent, die Deutsche Glasfaser, aus dem Glasfaserprojekt in Vöhrum, Telgte und Eixe zurückgezogen. Grund war, dass das Interesse der Bürgerinnen und Bürger nicht groß genug für einen privatwirtschaftlichen Ausbau war.

Das Unternehmen hatte bereits im Peiner Stadtgebiet sowie den Peiner Ortschaften Berkum, Handorf, Rosenthal, Schwicheldt, Stederdorf, Dungelbeck, Duttenstedt, Essinghausen, Schmedenstedt und Woltorf das Glasfasernetz ausgebaut. Hinzu kommen Anschlüsse im gesamten Kreisgebiet, darunter die ­Gemeinden Wendeburg, Vechelde, Edemissen und Hohen­hameln.

„In Summe sind es rund 45.000 Glasfaseranschlüsse, die wir im Kreis Peine realisiert haben“, sagt Dennis Slobodian, Pressesprecher der Deutschen Glasfaser. 40 Prozent dieser Anschlüsse seien bis in die Häuser geführt, würden also bereits genutzt. Für das Unternehmen seien damit alle Projekte im Kreis Peine abgeschlossen.

Aber gibt es dann überhaupt noch „weiße Flecken“ im Kreisgebiet - Orte, an denen kein schnelles Internet verfügbar ist? „Nein”, heißt es vom Landkreis Peine. Denn mit dem durch Bund und Land geförderten Breitbandausbau für den Landkreis seien mit dem Ablauf des Jahres 2020 die letzten unterversorgten Gebiete und ­Adressen verschwunden.

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