Warum es an diesem so wichtigen Punkt nicht hapern sollte, zeigen aktuelle Analysen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO): Einer der maßgeblichen Gründe, warum im Jahr 2022 mögliche Organspenden nicht erfolgten, war die fehlende Zustimmung. Nur in rund 15 Prozent der Fälle lag eine schriftliche Entscheidung der verstorbenen Person vor. Wenn aber Angehörige allein nach ihren eigenen Wertvorstellungen entscheiden mussten, gaben sie in rund 80 Prozent der Fälle keine Einwilligung. „Vermutlich aus Unsicherheit“, heißt es in einer Pressemiteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Damit es Angehörige in diesen Situationen leichter haben und der persönliche Wille bei einer möglichen Organspende auch sicher umgesetzt wird, ist die eigene – und auch dokumentierte – Entscheidung zu Lebzeiten die beste Voraussetzung. Diese lässt sich ganz einfach in einem Organspendeausweis festhalten. Wichtig ist außerdem, das Thema mit der Familie und nahestehenden Menschen zu besprechen.
Wer dazu noch Informationen oder schlichtweg einen Organspendeausweis braucht, dem bietet der bundesweite Tag der Organspende dafür eine gute Gelegenheit. Der erste Samstag im Juni steht in Deutschland seit vier Jahrzehnten im Zeichen der Organspende. Auch in diesem Jahr werben Patientenverbände, Institutionen, Politik und Prominente mit Aktionen, Kampagnen sowie der zentralen Veranstaltung in Düsseldorf dafür, dass sich mehr Menschen mit der Organspende auseinandersetzen und eine Entscheidung dazu treffen.
Es ist auch der Tag, an dem die bewegenden Schicksale der Menschen im Blickpunkt stehen, die nach ihrem Tod Organe gespendet haben oder denen als Empfängerin oder Empfänger ein neues Leben geschenkt wurde. Auch diese Geschichten zeigen, wie wichtig das Thema Organspende ist. Denn jeder Mensch kann jederzeit in die Situation geraten, über eine Organspende entscheiden zu müssen oder selbst dringend ein Organ zu benötigen.