Tempolimit, Klimakleber und Benzinpreise: Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter so sehr wie Auto und Verkehr. „Quasi religiös“ nennt der Philosoph Thomas Vašek das Verhältnis der Deutschen zum Pkw. Im Interview erklärt der gebürtige Wiener, was vom Menschen übrig bleibt, wenn er mit 250 km/h über die Autobahn fährt.
Herr Vašek, sie schreiben davon, das Auto sei der „Fetisch“ der Deutschen. Bei dem Wort denken viele vermutlich eher ans Schlafzimmer.
In der Soziologie gibt es den Begriff der „fossilen Männlichkeit“. Ist diese Verbindung von Autorität und Verbrennermotor vor allem eine Männersache?
Ihr Buch „Land der Lenker: Die Deutschen und ihr Auto“ thematisiert die Fahrerperspektive, die Sie hierzulande für typisch halten. Es ist 2019 erschienen. Seitdem hat sich die Anzahl der zugelassenen E-Autos um ein Vielfaches gesteigert. Was macht das mit dem deutschen Auto-Mythos?
Kehren wir noch einmal in den Fahrersitz zurück. Woher kommt dieses Freiheitsgefühl, wenn wir doch all die Armaturen, Hebel und Knöpfe im Blick halten müssen? Ganz zu schweigen von den Verkehrsschildern.
Was kann man aus dieser 50 Jahre alten Debatte lernen?
Wie meinen Sie das?
Wie ging es Ihnen dabei?