Die Zählaktion Insektensommer, die vom 31. Mai bis 9. Juni läuft, soll vor allem die Freude am Entdecken der Natur fördern. Damit die Vielfalt - in Deutschland leben rund 34.000 Insekten - nicht gleich erschlägt und der Einstieg etwas leichter fällt, dreht sich die Entdeckungsfrage um die geselligen Wanzen, die auch als Feuer- oder Schusterkäfer bekannt sind, aber eigentlich gar keine Käfer sind.
„Es ist enorm wichtig zu verstehen, welche Rolle Insekten in unseren Ökosystemen spielen”, sagt Josefine Stangenberg von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen in Salzgitter. „Für ein natürliches Gleichgewicht im Garten beispielsweise braucht es auch eine große Artenvielfalt bei den Insekten. Genau hier setzt der Insektensommer an: Die Freude und der Spaß am Entdecken der Natur sowie eine bessere Artenkenntnis führen hoffentlich zu einem größeren Bewusstsein für diese faszinierenden Tiere. Um aussagekräftige Zählergebnisse zu erhalten, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen mitmachen.”
Beobachten und Zählen können alle und fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach. Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein. Gezählt wird bis zu einer Stunde. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind online auf der Seite www.insektensommer.de zu finden. Wer Materialien zu Insekten und eine gedruckte Zählhilfe als Unterstützung haben möchte, erhält diese kostenlos beim NABU in der Konrad-Adenauer-Straße 25 in Lebenstedt zu den Öffnungszeiten (dienstags 10 bis 12 und 13 bis 15 Uhr). Die Daten werden in Zusammenarbeit mit der Meldeplattform www.NABU-naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU transparent und zeitnah auf www.NABU.de/Insektensommer-Ergebnisse veröffentlicht.
Die Feuerwanze ist auch über die Grenzen Deutschlands hinaus in Europa verbreitetet. Es liegt also nahe, dass auch der Schutz von Insekten ein Thema ist, das keine Grenzen kennt. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, auf die Zusammenhänge zwischen Naturschutz und der Europawahl aufmerksam zu machen, die am 9. Juni – dem zweiten Zählwochenende - stattfindet. „Die Wahl hat großen Einfluss darauf, wie in Zukunft Biodiversität und damit auch die enorm wichtige Artenvielfalt der Insekten geschützt und beispielsweise eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert wird“, schreibt der NABU.