Meike Hammerschmidt vom Caritas-Verband Salzgitter, Leiterin des sozialen Treffs in der Siedlung Fredenberg, fragte sich: Warum nicht auch in Salzgitter? Sie weiß um die sozialen Strukturen am Fredenberg, wo die TAG Wohnen als Kooperationspartner der Caritas mehr als 2.300 Wohnungen besitzt. „Nicht jeder kennt jeden. Und schon gar nicht, seitdem viele Nationen Tür an Tür miteinander wohnen“, meint Meike Hammerschmidt. „Man muss Nachbarschaften, die in früheren Jahrhunderten oftmals Notgemeinschaften waren, heutzutage stiften, um etwas in Gang zu bringen“, ergänzt Andreas Janizki, Chef der Caritas in Salzgitter.
„Gegen Einsamkeit und für Gemeinschaft“ hieß es dann beim Stadtteilfest, das Meike Hammerschmidt mit Unterstützung von der Sozialkoordinatorin der TAG Wohnen, Eva Kretschmann, zum Tag der Nachbarn auf die Beine stellte. Warum solche „gestifteten“ Kontakte wichtig sind, weiß Salzgitters TAG-Chef Henrik Kreime. „Die TAG Wohnen hat in ihren Quartieren in Salzgitter in den letzten Jahren in Kooperation mit 13 sozialen Vereinen und Verbänden soziale Treffs etabliert, die sich großer Beliebtheit bei ganz unterschiedlichen Personengruppen erfreuen.“ Angebote für Kinder- und Jugendliche, für Alleinerziehende und Familien, für Migranten und Senioren, für Menschen mit Suchtabhängigkeit und mit besonderem Hilfebedarf. Dazu gehören ambulante Wohngruppen für psychisch Kranke sowohl von freien Trägern, städtische Einrichtungen oder eigene Angebote der TAG Wohnen. „Es wird hier die gesamte gesellschaftliche Bandbreite in einem Wohnviertel abgedeckt“, so Henrik Kreime.
„Auf Basis geteilter Interessen und Wertvorstellungen entwickeln sich nicht selten auch Freundschaften“, so die Sozialkoordinatorin Kretschmann. Der soziale Einsatz der TAG Wohnen in ganz Deutschland ist zudem vor dem Hintergrund zunehmender Alterseinsamkeit zu erklären, ein ernstzunehmendes Problem im Quartier. In gut zehn Jahren hat durch die „Versinglelung“ der Gesellschaft etwa ein Viertel der Menschen in Deutschland keine Angehörigen mehr bis zum dritten Verwandtschaftsgrad.
„Gerade hier werden in Zukunft intakte Nachbarschaftsstrukturen zu einem vollgültigen Ersatz“, ist auch Claudia Hoyer überzeugt aus dem Vorstand der TAG Immobilien AG mit über 85.000 Wohnungen im Bundesgebiet. „Deshalb machen wir als Wohnungsunternehmen unser Engagement“, ergänzt sie. Claudia Hoyer ist davon überzeugt, dass in heutigen Zeiten, in denen Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen in den Wohnquartieren miteinander leben, Nachbarschaftstreffs mit ihren integrativen Angeboten und den Möglichkeiten des Kennenlernens ein geeignetes Mittel gegen Fremdenhass und Ausgrenzung sind.
Und so wurde gefeiert am Tag der Nachbarn mit allerlei Kinderspielen. Das TAG Müllmobil demonstrierte, wie man richtig mit welchen Abfallsorten umgeht und umweltbewusst handelt. Eine Diskussion über zukünftige digitale Vernetzung im Quartier, gegenseitige Hilfsangebote, Fußballgeschicklichkeit und Grillsachen vom TAG-Kooperationspartner SuperSalzgitter und deren Vorstand Gianluca Calabrese bereicherten den Nachmittag in der Julius-Leber-Straße.Meike Hammerschmidt aus dem Nachbarschaftstreff der CaJuLe: „Viele Besucherinnen und Besucher, gemeinsamer Spaß, zufriedene Gesichter. Wenn das keine gute Ausgangsbasis für unser geplantes großes Fest anlässlich unseres zehnjähriges Bestehens im kommenden Frühjahr ist.“