Ihr Buch versetzt die Leserinnen und Leser nach München-Schwabing im Jahr 1958: Gerda Branniger steht in den Startlöchern, um das familiäre Hopfenimperium zu übernehmen. Ihr Leben lang hat sie sich darauf vorbereitet. Was ihr entgegenschlägt, ist jedoch der Zeitgeist der Adenauerjahre. Traditionelle Familien- und Rollenbilder prägen die junge Bundesrepublik. Und so wird der taffen Gerda plötzlich der völlig unqualifizierte Bruder als Geschäftsführer vor die Nase gesetzt, der aus ureigenen Gründen diese Position ablehnt und wie der Vater einfach verschwindet.
Schließlich erhebt auch Schwester Liesel Anspruch auf den Chefsessel - für ihren Ehemann. Gerda hat nur eine Verbündete in dem ungleichen Kampf: ihre Freundin Billie, die als Ingenieurin schon seit Jahren um Anerkennung in einer Männerwelt ringt. Doch während bei Billies Kampf nur regelmäßig die Kündigung droht, steht bei Gerda schon bald das jahrhundertalte Erbe der Familie auf dem Spiel.
Mit ihrem Buch „Das Erbe unserer Zeit“ legt Clara Lindemann nach dem Titel „Der schwarze Winter“ ein weiteres Werk vor zeitgeschichtlichem Hintergrund vor und überzeugt erneut als Kennerin der Geschichte von Diktatur und Verfolgung und Krieg, von Zwangsarbeitern, Bomben und Städten in Ruinen. Die Autorin wurde 1967 in München geboren. Mit 20 Jahren verließ sie Deutschland, um im Ausland zu studieren und zu leben. Inzwischen lebt sie wieder in Deutschland und setzt sich für die Gleichberechtigung und Diversität ein.
Karten gibt es im Vorverkauf für zehn Euro in der Stadtbibliothek Lebenstedt und in SZ-Bad. Anmeldungen sind möglich unter Tel. (05341) 839-3434 oder per E-Mail an stadtbibliothek@stadt.salzgitter.de. Karten an der Abendkasse kosten zwölf Euro.