■ Zwischen fünf und 20 Ladepunkte auf 100 Kilometer gibt es in Norwegen, Belgien, Frankreich, Italien, der Türkei, Schweden, Kroatien und Slowenien. In den anderen europäischen Staaten liegt der Wert unter fünf.
■ Wichtig ist dabei zu beachten, dass die Verteilung nicht überall in den Ländern gleichmäßig ist. Unter www.adac.de findet sich für jedes europäische Land eine detaillierte Übersicht über die Verteilung der Stationen, zu Bezahlmöglichkeiten und Verkehrsregelungen für E-Autos.
■ Daher der Tipp: Bei der Routenplanung die Standorte der Ladestationen mit einbeziehen, die Reichweite eher konservativ einschätzen und regelmäßig nachladen, statt bis zur letzten Kilowattstunde fahren. Auf langen Strecken sollte der Akku nie unter 20 Prozent Ladung fallen, beziehungsweise immer eine restliche Reichweite von 100 Kilometern haben, falls beispielsweise die angepeilte Ladestation besetzt oder defekt ist oder wegen einer Baustelle eine Umleitung gefahren werden muss.
■ Zur Routenplanung gehört auch, sich vorher darüber zu informieren, ob eine Fährverbindung genutzt werden muss. In einigen Ländern kann das zu Problemen führen. So nehmen Fähren beispielsweise in Griechenland aus Sicherheitsgründen nur E-Autos mit, deren Batterie nur zu 40 Prozent geladen ist. Doch nicht nur der richtige Ladestand der Anzeige zur Abzeit der Fähre ist zu beachten – es muss auch bedacht werden, wie weit entfernt vom Zielufer die nächste Ladestation liegt.
■ Die Reichweite eines Elektroautos hängt von vielen Faktoren ab: Geschwindigkeit, Beladung, Wetter und Fahrstil spielen eine große Rolle. Um die Reichweite zu erhöhen, können Fahrer während der Fahrt einige Tricks anwenden. So kann gleichmäßiges, vorausschauendes Fahren und das Vermeiden von starkem Gas geben und Bremsen den Energieverbrauch etwas senken.
■ Wenn möglich, sollten E-Auto-Fahrer die sogenannte Rekuperationsfunktion nutzen. Dabei gewinnt das Fahrzeug beim Bremsen Energie zurück. Sollte es also bergige Streckenabschnitte geben, lädt das Auto während der Fahrt.
■ In Deutschland und auch im Ausland gibt es vielfältige Bezahlmethoden an Ladesäulen. Die reichen von der klassischen Ladekarte über mobile Apps bis hin zur direkten Zahlung mit Kreditkarte oder kontaktlosem Bezahlen. In jeem Fall ist es ratsam, sich voher zu informieren, welche Zahlungsmittel vor Ort nutzbar sind. Gespräche mit der Hausbank können verhindern, dass im Urlaubsland plötzlich festgestellt wird, dass die Kartennutzung nicht möglich oder sehr teuer ist. Und das Installieren schon zuhause von Bezahl-Apps für die Länder, die bereist werden, ist ebenfalls eine sinnvolle Vorbereitung.
■ Im europäischen Ausland ist das Laden des E-Autos in der Regel etwas günstiger als in Deutschland. Doch es gibt einen Haken bei einigen Ladekarten: Sie funktionieren zwar im Ausland, aber Urlauber müssen unter Umständen mit Roaming-Gebühren rechnen, wie man es früher beim mobilen Telefonieren aus dem Ausland kannte. Dadurch wird die Kilowattstunde deutlich teurer. Zahlt man hingegen mit der App des jeweiligen Anbieters, ist es günstiger, aber man muss jedes Mal die entsprechende App herunterladen und seine Kreditkarte verifizieren lassen. Da muss jeder für sich sein Kosten-Nutzen-Verhältnis festlegen.
■ Es gibt mittlerweile auch deutsche Ladestrom-Anbieter mit Ladepunkten in ganz Europa. Die haben einheitliche Roaming-Tarife, die 24/7 gelten – egal, in welchem Land. Da zahlen Urlauber dann je nach gewähltem Tarif eine monatliche Grundgebühr und einen festgelegten Preis pro Kilowattstunde.
■ Es gibt einige Utensilien, die speziell für E-Autos unbedingt ins Reisegepäck gehören: Ein mobiles Ladegerät, Verlängerungskabel und gegebenenfalls Adapter für unterschiedliche Steckertypen sollten bei Antritt der Reise zur Autoausstattung gehören.
■ Wenn man trotz aller Tipps unterwegs liegen bleibt, sollte man unbedingt einen Pannendienst rufen, der speziell für Elektrofahrzeuge geschultes Personal hat, so lautet der Experten-Tipp. Aber auch viele E-Auto-Hersteller bieten spezielle Pannendienste für ihre E-Fahrzeuge, die ihre liegen gebliebenen Kunden kostenlos zur nächsten Ladestation bringen oder die Batterie mit mobilen Ladegeräten vor Ort wieder flott machen.