Salzgitter. Während in den Fußballstadien der EM-Ball noch gut drei Wochen rollt, stehen die Sieger bei der TAG Salzgitter schon fest. England hat sich bei der Kinder-EM in Lebenstedt den Sieg geholt im Finale gegen Spanien. Mehr als 50 Mädchen und Jungen in acht Mannschaften spielten bei gutem Wetter auf den Wiesen an der Berliner Str. 200 mit Herz und Leidenschaft um den Titel.

Und der Einsatz lohnte sich: Der meineSZitty Club Salzgitter hatte eingeladen und spendete den Mannschaften auf den ersten drei Plätzen eine Prämie: 300 Euro für den Champion, 200 Euro für den Vizemeister, 100 Euro für Platz 3. Das Preis-Geld wird von den TAG-Kooperationspartnern wieder in die Kinderarbeit der Vereine investiert. Die TAG-Kooperationspartner Bildungshelden von der Berliner Str. 145 und der Kinder- und Jugendeinrichtung JUMPERS sowie aus der Caritaseinrichtung CaJuLe in der TAG-Siedlung in Fredenberg, die Kinder der JUMPERS-Einrichtung Neuer Mühlenweg, die Kinder der Integrationseinrichtung START.Punkt und die Kids aus der Jugendgruppe der TAG-Icefighters kämpften über drei Stunden um den Titel.

Henrik Kreime, TAG-Chef in Salzgitter, pfifft das Turnier pünktlich an. Profi-Schiedsrichterin Linde Warmbold musste ab dann Augen haben für die wuseligen Kinder, damit kein Regelverstoß durchging. André Bormann moderierte alle Spiele an dem Nachmittag und war gegen Ende sichtlich erschöpft. „Die Begeisterung der Kinder ist regelrecht auf mich übergesprungen. Davon habe ich mich anstecken lassen.“

Eine besondere Überraschung bot Bürgermeister Stefan Klein zu Beginn des Viertelfinales. Er war schnell aus dem Landtag in Hannover angereist, pfiff das Spiel an und begleitete ab da das Turnier. Als die Mannschaft im zweiten Viertelfinalspiel einen Torwartausfall zu beklagen hatte, ging Klein zur Unterstützung der Italienischen Mannschaft kurzerhand selbst in den Kasten. „Die Idee ist toll, die Stimmung hier auch. Da kann man nicht einfach nur vom Spielfeldrand zusehen“, so Klein als Begründung für den Einsatz.

Während die Kinder um den Titel kämpften, hatten die Kooperationspartner der TAG Wohnen alle Hände voll zu tun. Es gab nicht nur Eis und selbstgemachtes Popcorn, sondern auch Kuchen, Hotdogs und viele andere Imbiss-Köstlichkeiten sowie Kinderschminken, Hüpfburg, ein kleineres Spielfeld für alle Kinder, die nicht am großen EM-Turnier teilnehmen konnten und eine Umfrage der TAG Wohnen auf Postkarten „Grüße aus der Zukunft - Berliner Straße im Jahr 2028“.

Dabei wurden die Kinder gegen ein kleines Geschenk veranlasst, ihre Ideen für ihr Wohnviertel zu formulieren. Über 100 Karten kamen zusammen. „Die werten wir jetzt aus und diskutieren die eine oder andere Idee mit den Kooperationspartnern im Wohnviertel“, so Evi Kretschmann von der TAG Wohnen. Auf den ersten Blick war ihr ein sehr exotischer Kinderwunsch aufgefallen: ein Elefantenhaus auf der Berliner Straße. „Mal sehen, was darauf wird“, meinte TAG Chef Henrik Kreime augenzwinkernd. TAG-Hausmeister Thomas Räbriger hatte am TAG-Stand alles im Griff als „Kundendienst aus der unmittelbaren Nähe“. Spielfeld Auf- und Abbau, Geschenke für die Kinder, Werbeflyer und Auskunftgeber für Fragen aus der Mieterschaft.

Derweil feuerten die Zuschauerinnen und Zuschauer, meist mitfiebernde Eltern, ihre Mannschaften an. Die Kinder steigerten gegen Ende der Spiele beim Kampf um die Spitzenplätze ihre Begeisterung nochmals. Nach gut drei Stunden stand der EM-Sieger fest. Hinter England steckte die 2. Mannschaft der Integrationseinrichtung START.Punkt, vor deren Tür auf der Berliner Straße 200 das Turnier ausgetragen wurde. Vizemeister wurde Spanien, die 1. Mannschaft der START.Punkt-Einrichtung unter der Leitung von Nora Labanieh, die sich sichtlich über den Doppelsieg ihrer Einrichtung freute. „Viel Vorbereitung und Training sind das Sieger-Geheimnis der beiden Mannschaften. Es war schön zu sehen, wie die Kinder auf den Spieltag hin gefiebert haben.“

Ihr Kollege Mohamad Jomaa konnte das nur bestätigen. „Die Kinder konnten das Turnier kam erwarten und haben schon am Vormittag aufgeregt beobachtet, wie das Spielfeld, dass das Jugendamt der Stadt Salzgitter kostenlos zur Verfügung gestellt hat, aufgeblasen wurde.“ Zufrieden war auch der Bürgermeister. „Hier findet Integration, Respekt und Freundschaft im Kleinen statt“, resümierte Stefan Klein nach der Siegerehrung.