Zu diesen Betrieben zählte die Weitkowitz GmbH aus Peine, deren Belegschaft im Herbst 2022 erstmals einen Betriebsrat gewählt hat. „Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten gleiches Geld für gleiche Arbeit. Daher ist die Mehrzahl davon überzeugt, mit der Gewerkschaft einen Tarifvertrag einzuführen“, erklärt Betriebsratsvorsitzender Jonas Hartjenstein. Nur so könne es gelingen, langfristig qualifizierte Mitarbeiter an das traditionsreiche Unternehmen zu binden und für externe Fachkräfte zu einem noch attraktiveren Arbeitgeber zu werden.
Einen ähnlichen Standpunkt vertritt Dennis Klein, Betriebsratsvorsitzender der Flüssiggas-Anlagen GmbH in Salzgitter. „Ein Tarifvertrag mit Entgeltsystem würde uns helfen, langfristig planbare Strukturen bei FAS zu schaffen.“ Die Belegschaft des Lieferanten und Herstellers für Gas Equipment hatte erstmals im vergangenen Jahr einen Betriebsrat gewählt. Nun sollen nach der Übernahme durch den dänischen Makeen Energy Konzern dauerhafte Vereinbarungen für den Standort ausgehandelt werden. Die Mitarbeiter haben sich in der IG Metall organisiert. „Dass auch die FAS-Geschäftsführung ein offenes Ohr für unsere Anliegen hat, lässt uns positiv in die Zukunft blicken. Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam einen Weg finden, einen Tarifvertrag mit gerechter und strukturierter Entlohnung für die Belegschaft auszuarbeiten“ so Dennis Klein weiter.
Als dritter Betrieb haben sich die Interessenvertreter der Telcat Multicom GmbH an der Vernetzung und Qualifizierung beteiligt. Das bundesweit tätige Unternehmen der Salzgitter AG stellt schon seit Jahren regionale Betriebsräte, verfügt aber über keinen Tarifvertrag. „Fast alle Betriebe der SZAG profitieren von den Regelungen mit der IG Metall und können mit attraktiven Arbeitsbedingungen punkten. Hier möchten wir aufholen, um wettbewerbsfähig auf dem Jobmarkt zu bleiben“, erklärt Andrea Hain, Betriebsrats-Vorsitzende der TMG Niederlassung Salzgitter.
Der Gewerkschaftssekretär Laging erhofft sich von der ersten Zusammenkunft nun Impulse durch den betrieblichen Austausch. „In allen drei Betrieben geben die Beschäftigten der IG Metall ein Mandat. Wir werden Verhandlungen inhaltlich vorbereiten und unsere Tarifkommissionen mit dem notwendigen Handwerkszeug ausrüsten“, kündigt Jan Laging an. Aber das ist nicht alles, was dazu bei den Metallern auf der Agenda steht. Die Gewerkschaft setzt auch auf Fortbildung, um weiterzukommen. In der Folge sollen die Betriebe in Modulen zu Themen wie „Arbeitsbewertung“, „Eingruppierung“ und „Entgeltsystemen“ geschult werden.