Die Hola Utopia! Open Street Art Gallery bietet als zweites Projekt der regionalen Szene derweil eine dauerhafte Plattform, um an der Gestaltung des Braunschweiger Stadtgebiets mitzuwirken. Bereits seit fünf Jahren hat sich Hola Utopia! als bedeutendes kulturelles Event in Hannover etabliert, das die urbane Gemeinschaft durch Kunst zusammenbringt und den öffentlichen Raum neu definiert.
„Wir freuen uns, die farbenfrohe und kreative Initiative jetzt auch in Braunschweig vorzustellen“, erklärt Enrico Casper vom Veranstalter, dem Verein Hip Hop Kultur. Das Festival soll nicht nur internationale Kunst nach Braunschweig holen, sondern auch die lokale Gemeinschaft zusammenbringen, indem es die Stadt in eine offene Galerie verwandelt. Workshops und weitere Mitmachaktionen, die den Bürgern und Bürgerrinnen die Möglichkeit geben, selbst kreativ zu werden und die Entstehung der Kunstwerke hautnah zu erleben, verwandeln das Festival in ein kulturelles Beteiligungsprojekt und lassen gemeinsame Utopien entstehen.
„Durch kulturelle Partizipation und das Schaffen urbaner Kunst wollen wir einen Dialog über die Zukunft unserer Städte und die Rolle von Nachhaltigkeit anregen“, skizziert Artie Ilsemann, der 2020 gemeinsam mit Jascha Müller das Street Art Festival ins Leben rief. Das Projekt soll die Menschen ermutigen, „ihre Ideen und Visionen für eine lebenswerte, zukunftsfähige Stadt in kreative Prozesse einzubringen und gemeinsam umzusetzen“.
Neben dem zukünftig jährlich stattfindenden Festival wird in Braunschweig die Hola Utopia! Open Street Art Gallery ins Leben gerufen. Diese bietet der regionalen Street-Art- und Hip-Hop-Szene eine dauerhafte Plattform und sorgt dafür, dass regelmäßig neue Kunstwerke an verschiedenen Orten in der Stadt entstehen. So wird das Stadtbild kontinuierlich mit beeindruckenden Murals bereichert. Nach dem innerhalb der Hip-Hop-Kultur fest verankerten Prinzip „Each one teach one“ („Jeder kann jedem etwas beibringen“) sollen in Braunschweig verschiedene Wände bereitgestellt werden, die immer wieder von wechselnden Künstlern oder Künstlerinnen, Kollektiven oder im Rahmen spezifischer Workshops neu gestaltet werden.
Bis zu vier Mal im Jahr findet die Neugestaltung der Wände statt, wodurch das Projekt stets dynamisch bleibt. Mit der Hola Utopia! Open Street Gallery soll Braunschweig zu einem lebendigen Zentrum für zeitgenössische Urbane Kunst werden. Gleichzeitig wird die ortsansässige Hip-Hop-Kultur gestärkt, die ein integraler Bestandteil der Street Art ist und die kreative Selbstentfaltung und den interkulturellen Austausch fördert.
Ein zentrales Element von Hola Utopia! ist die Integration einer digitalen Plattform. Diese Plattform wird alle Kunstwerke dokumentieren und ausführliche Informationen zu den Entstehungsgeschichten der Werke sowie den genauen Standorten der Murals bieten. Durch QR-Codes, die direkt an den Kunstwerken angebracht werden, können Betrachter und Betrachterinnen mit einem einfachen Scan Zugang zu dieser digitalen Galerie erhalten. Diese interaktive Karte soll nicht nur die aktuelle Kunstlandschaft abbilden, sondern auch eine historische Perspektive bieten, indem sie frühere Werke und deren Entwicklungen festhält.
Die digitale Präsenz aller Murals dient zudem als Bildungsressource und Inspirationsquelle. Sie ermöglicht es, die Kunstwerke über die physische Ausstellung hinaus einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und die Reichweite des Projekts zu vergrößern. Über die Plattform können sich Kunstinteressierte weltweit über die neuesten Entwicklungen in Braunschweigs Street-Art-Szene informieren, Künstlerprofile einsehen und Hintergrundinformationen zu den Werken abrufen.
Die Open Street Art Gallery richtet sich an eine breite Zielgruppe, von lokalen Kunstliebhabern bis hin zu internationalen Touristen. Besonders angesprochen werden auch Schulen, Jugendeinrichtungen und Kulturzentren, um die künstlerische Bildung zu fördern und junge Menschen für Street Art zu begeistern. Workshops und Führungen ermöglichen den direkten Austausch zwischen Künstler:innen und der Gemeinschaft und vermitteln die Bedeutung von Street Art als kulturelles Ausdrucksmittel.
Um seine Projekte erfolgreich umzusetzen, ist der Hip Hop Kultur e.V. auf der Suche nach weiteren engagierten Kooperationspartnern, die die Möglichkeit wahrnehmen wollen, Wände oder Flächen für großförmige Murals im Rahmen des Festivals und der Galerie zur Verfügung zu stellen. Mit der Baugenossenschaft Wiederaufbau eG und der Martha Fuchs Schule konnten bereits zwei wichtige Partner in Braunschweig gewonnen werden.
„Wir freuen uns sehr, das Hola Utopia! Festival zu unterstützen und in unserem Quartier ‚An den Gärtnerhöfen‘ in der Weststadt umsetzen zu können. Dieses Kunstprojekt bietet uns die Möglichkeit, die Identität unseres Quartiers zu stärken und den Wandel im Rahmen des Förderprogramms ‚Soziale Stadt‘ noch sichtbarer zu machen“, berichtet Florian Bernschneider, Vorstand der Baugenossenschaft Wiederaufbau. Für Fragen und Einzelheiten zur Kooperation steht Enrico Casper unter enrico@hiphopkultur.org zur Verfügung.Weitere Informationen gibt es unter www.hola-utopia.com und www.hiphopkultur.org.