Salzgitter. Vier Tage gute Laune, ein glückliches Königshaus und ein tierischer Besuch aus der Urzeit, das ist die Bilanz der Schützengilde in Ringelheim für die Festivitäten am vergangenen Wochenende. „Die Kondition ist langsam am Limit“, meinte ein hochzufriedener Adjutant Stefan Muthig zum Abschluss beim Ringelheimer Abend, „aber heute geben wir nochmal alles.“ Obwohl es spät war am Montag und mitten in den Ferien, strömten die Menschen ins Zelt, vergnügten sich bei Musik, Tanz und Feuerwerk.

„Das ist alles toll gelaufen“, nahm Stefan Muthig den Kater am nächsten Tag gerne in Kauf und freute sich wie viele andere über die Idee der Jugendwache, in Dino-Kostümen über die ahnungslosen Schützen und Schützinnen herzufallen. Die Handy-Kameras liefen mit, als sich Ringelheim in den berühmten Jurassic-Parc verwandelte und sich zehn Urzeit-Gestalten mit ihren Dompteuren den Weg über die Hauptstraße zum Festplatz bahnten. Als Dinosaurier begleiteten die jungen Herren den Königswechsel. „Das war eine gelungene Überraschung, einfach klasse“, lobte Stefan Muthig die Idee.

Die letzte Ehrung ging an Björn Vollmers, der neuer Bürgerkönig wurde. Nach seinen Schüssen mit „einem vernünftigen Treffer“ hatte er ein gutes Gefühl, aber dass es für den Sieg reichen würde, das war für ihn nicht zu erwarten. Seine Frau Sabrina ist bei der Schützengilde dabei und wollte Damenkönigin werden, da war es für ihn als Nichtmitglied eine Ehren­sache, ebenfalls anzutreten. „Jetzt kann ich vor meiner Frau die erste Scheibe an die Hauswand hängen. Damit kann ich sie sicher ein bisschen aufziehen, aber auch nur ein bisschen.“

Der interne Wettbewerb des Paares war auch den Verantwortlichen der Schützengilde nicht verborgen geblieben. „Das war eine Punktlandung. Wir sind sicher, dass der junge Mann bald zu uns gehört“, prohezeit Stefan Muthig, der zusammen mit Oberst Sebastian Söchting am Wochenende jede Menge Trophäen überreichte. Unter anderem an den Ringelheimer Klaus Ahrens, der sich mit der mächtigsten Kette unter die Leute mischen durfte und sich nun auf ein „schönes Jahr“ freut. Eine „gute 20“ hatte ihn zum Großen König gemacht.

Dabei hatte Klaus Ahrens nicht damit gerechnet, dass es für die Krone reichen könnte, auch wenn ihm der ein oder andere den Titel zugetraut hatte. „Diese Parolen kennen wir ja.“ Aber „Chef im Ring“ zu sein, das sei schon ein „erhabenes Gefühl“, räumt er ein. Ihm zur Seite steht mit Hartmut Hille der Kleine König, der sich gut an den großen Titel erinnern kann. „Ich war vor zehn Jahren Großer ­König.“

Zum Königshaus 2024 der Schützengilde gehören außerdem Schülerkönigin Marie Gruhn, Jugendkönig Moritz Wesemann, Damenkönigin Christiane Löwe und der König der Filiale Haverlah, Thomas Klay. Zu den ersten Gratulanten gehörte Oberbürgermeister Frank ­Klingebiel, der sich als Stammgast den fröhlichen Trubel in Ringelheim nicht entgehen ließ.