Salzgitter. Das Bündnis „Salzgitter passt auf!“ ist seit Jahrzehnten aktiv, wenn es darum geht, sich rechtsradikalen Strömungen und menschenverachtenden Bewegungen entgegen zu stellen. Nun will sich die lose Gemeinschaft aus Verbänden, Gewerkschaften, politischen Parteien, Kirchen und anderen religiösen Gemeinschaften, aus Vereinen, Jugendorganisationen, BürgerInitiativen, antifaschistischen Gruppen sowie Einzelpersonen ein Leitbild geben, über das am 22. August im Gewerkschaftshaus abgestimmt wird. Dabei hoffen die Initiatoren auf eine große Teilnahme von Vertretern der beteiligten Organisationen in Präsenz.

„Wir sind frei organisiert und politisch breit aufgestellt, um in der Stadt Salzgitter und der Region zu wirken“, heißt es in dem finalen Entwurf zum Leitbild. Die Wurzeln des Zusammenschlusses reichen demnach zurück bis in das Jahr 1991, als das erste Salzgitteraner „Bündnis gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit“ gegründet wurde.

„Die offene, demokratische und solidarische Gesellschaft ist das Kernelement unseres Zusammenlebens. Sie ermöglicht uns in Freiheit und Selbstbestimmung, unabhängig von Herkunft, Religion, Sexualität, Geschlecht oder politischer Ansicht, unter Schutz unseres Rechtsstaats, zu leben und uns zu entfalten“, lautet der Grundsatz. Das Bündnis begegnet „totalitären und menschenfeindlichen Positionen, die vor allem aus dem Rechten Lager kommen, mit Ablehnung und Widerstand“. Dabei stehen die Mitglieder fest auf dem Fundament des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Unter Ziele und Anliegen soll es heißen: „Unser Bündnis stellt sich gegen jegliche Formen von Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und anderer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Das Bündnis hat sich zur Aufgabe gemacht, Grundwerte und Grundrechte zu verteidigen und die demokratische Kultur in unserer Region zu stärken. Hierfür möchten wir durch Bildungsarbeit informieren und aufklären. Dazu gehört Erinnerungsarbeit und geschichtliche Aufarbeitung. Das Bündnis fördert den Zusammenhalt in der Stadt Salzgitter und vernetzt Engagierte.“

Möglichst viele Vertreter aus den Organisationen und Gruppen sollen den Entwurf nun absegnen. Zugleich will sich das bisher eher lose agierende Bündnis eine festere Struktur geben. So ist ein „vielfältig aufgestelltes“ Team aus drei Sprecherinnen und Sprechern geplant, die für ein oder zwei Jahre gewählt werden sollen. Die IG Metall Salzgitter-Peine, die federführend die Bündnisaktivitäten begleitet, ruft zur Kandidatur auf. Bewerber und Bewerberinnen sollen sich bis zum 16. August per E-Mail an ­Sandra.Hill@igmetall.de wenden. „Das wäre hilfreich für die Vorbereitung“, heißt es in einem Schreiben an alle Beteiligten.