„Ich habe mich sehr für die Schule eingesetzt und um meine Mitschüler gekümmert.“ So kurz und knapp fasst Zeinab El-Ezzi den Grund für die Ehrung zusammen. Dabei hatte sie auch nicht vergessen, sich um ihren eigenen Abschluss zu kümmern (Durchschnittsnote 1,4), „weil ich selbst eine Zukunft haben will“. Sie hatte schon früh die Erkenntnis, dass sie das Zeug dazu habe, etwas zu bewirken „wie unser Namensgeber Dr. Klaus Schmidt“. Jetzt hofft sie, dass sich Nachfolger und Nachfolgerinnen finden, denen sie viel Glück wünscht.
Zeinab El-Ezzi setzte sich in vielen Bereichen ein: „Herausragend und vor allem nachhaltig ist ihr selbständig gegründeter Nachhilfekurs für Neuntklässler, die ohne womöglich die Matheprüfung nicht bestanden hätten“, heißt es in der Beurteilung. „Sie fragte ihren Lehrer, ob sie das darf und machte sich danach ans Werk. Ein Jahr übte sie nachmittags mit den gefährdeten Kandidaten und Kandidatinnen.“
Die Jugend und solche Aktionen zu fördern, das ist das Motto für Stifterin Kleopatra Jork. „Sie ist schnell, intelligent, hilfsbereit und extrem leistungsbezogen“, begründet sie die Wahl. Zeinab El-Ezzi habe ein außerordentlich hohes Maß an Empathie. „Dieses Mädchen ist unglaublich.“ Und die Preisträgerin verkörpert den Typus Schülerin, den Kleopatra Jork schon öfter beobachet hat. In mehreren Gesprächen mit Preisträgeinnen habe sie gemerkt, dass die Schülerinnen ein Selbstbewusstsein entwickeln, etwas erreichen wollen und mehr wollen als später nur Zuhause zu sitzen. Kleopatra Jork findet es wichtig, die Mädchen dabei zu unterstützen.
Stiftungsvorsitzender Wolfgang Pozzato, der beeindruckt ist von der Idee und dem Willen, kann das bestätigen. Wenn es um die Gemeinschaft und den Einsatz für andere geht, gehen die Schülerinnen vorne weg. „Wir hatten bisher 14 Preisträger und Preisträgerinnen, zwölf davon Mädchen“, berichtet Wolfgang Pozatto. Die haben nicht nur gute Noten, sondern kümmerten sich um das Leben an der Schule, um den Sanitätsdienst und das allgemeine Wohlbefinden. Wolfgang Pozzato: „Wir haben auch intelligente Jungs, aber die sitzen rum oder spielen Fußball, das schulische Leben interessiert sie sich nicht. Das irritiert mich immer wieder.“
Schulleriterin Nadja Koszudowski ist begeistert und findet den Anlass aufregend. Die gesamte Klasse habe den Abschluss geschafft, ganz viele Mädchen den Realschulabschluss und sogar den erweiterten Realschulabschluss. Dazu kommt der Schulpreis persönlich überreicht von der Stiftungsgründerin. Ihr Kommentar: „Überwältigend.“