Im Rahmen ihrer Sommertour unter dem Motto „Wasser. Und. Wir“ durch den Wahlkreis besuchte die Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser die Abwasserentsorgungsgesellschaft Salzgitter GmbH (ASG GmbH) zu einem Informationsaustausch. Dunja Kreiser freute sich sehr darüber, dass die Firma zu dem Besuchstermin gleichzeitig interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit bot, sich Einblicke in die vielschichtigen Prozesse der Abwasserbehandlung zu verschaffen und moderne Technik zum Schutz der Umwelt bei der Arbeit zu erleben. Die Abgeordnete ist wasserpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagfraktion und selbst von Beruf Abwassermeisterin.
„Wasser ist eine kostbare Ressource. Oft verleiht das Wissen um den Aufwand der nötig ist, um unsere Abwässer zu klären, ein besseres Verständnis gegenüber dem kostbaren Gut“, meint Dunja Kreiser. Als Tochterunternehmen der Stadt hat die ASG GmbH die hoheitliche Aufgabe der Abwasserentsorgung. Sie betreibt nicht nur die Kläranlage-Nord, sondern zeichnet sich auch verantwortlich für das gesamte Kanalnetz Salzgitters mit etwa 700 Kilometern Länge und die Kläranlage in SZ-Bad sowie die Abwasserteiche in Hohenrode und Groß Mahner.
„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ASG sorgen permanent für eine umwelt- und ressourcenschonende Abwasserbeseitigung in Salzgitter unter Beachtung ökonomischer und qualitativer Gesichtspunkte nach neuesten Standards“, heißt es weiter in einer Presemitteilung. Eines der Hauptthemen in dem Gespräch zwischen der Geschäftsführung der ASG und der Bundestagsabgeordneten im Anschluss an die Besichtigung war der von der EU-Kommission geforderte Ausbau der vierten Reinigungsstufen zur Entfernung von Spurenstoffen für alle Kläranlagen ab 100 000 Einwohnerwerten bis 2035. Bis 2040 müssen auch Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von 10 000 Einwohnerwerten mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet sein, wenn die Konzentration von Mikroschadstoffen ein Risiko für die Umwelt oder die menschliche Gesundheit darstellt.
Diese Richtlinie müsste dann auch die Stadt Salzgitter umsetzen. Dabei ist die von der EU geplante „Erweiterte Herstellerverantwortung“ ein zentraler Punkt. Laut EU sollen die Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetika dann 80 Prozent der Kosten für Investition, Betrieb und Überwachung der vierten Reinigungsstufe übernehmen. Das Prinzip des sogenannten produktbezogenen Umweltschutzes ist fest im europäischen Abfallrecht verankert und soll zu einer erweiterten Herstellerverantwortung im Wasserrecht führen.
„Die neue kommunale Abwasserrichtlinie steht vor der Umsetzung in deutsches Recht. Nur so werden wir es schaffen, dass deutlich weniger Spurenstoffe in den Wasserkreislauf eingebracht werden dürfen und unser Wasser belasten“, bekennt sich Dunja Kreiser klar zu den „dringend nötigen“ Aktualisierungen und einer einer Generalüberholung der Richtlinie nach 30 Jahren. Der SPD-Politikerin ist bei den Neuerungen die erweiterte Herstellerverantwortung besonders wichtig. „Damit führen wir erstmals ein, dass die Hersteller nach dem Verursacherprinzip sich an den Reinigungskosten des Wassers beteiligen. Ein angenehmer Nebeneffekt der Einführung einer vierten Reinigungsstufe wird die Abwasserwiederverwendung sein, wovon im ersten Schritt besonders die Landwirtschaft profitieren wird.“