Salzgitter. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region ist im September gegenüber dem Vormonat um 571 auf insgesamt 21.306 gesunken. Die Quote für den Bezirk Braunschweig-Goslar liegt aktuell bei 6,5. Das entspricht einem leichten Anstieg von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Wert vor einem Jahr. Kommunalbetrachtet weist der Landkreis Wolfenbüttel mit einer Quote von 5,0 Prozent den besten Wert aus, gefolgt von der Stadt Braunschweig (5,7), dem Landkreis Goslar (7,0) und der Stadt Salzgitter (9,6).

„Mit einer leichten saisonüblichen Belebung am Arbeitsmarkt starten wir in den Herbst“, sagt Kerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar. „Das Angebot für Arbeitskräfte mit über 6.000 freien Arbeitsstellen im Bestand ist weiterhin hoch. Gemeinsam mit den Unternehmen müssen wir die Menschen nach Kräften für neue Arbeitszusammenhänge befähigen und auch Älteren oder denjenigen, die schon länger ohne Beschäftigung sind, durch Qualifizierung und ­Weiterbildung Perspektiven erschließen.

Denn Stillstand ist für Kerstin Kuechler-Kakoschke keine Option. „Nur durch Qualifizierung können wir dem Fachkräftemangel und den veränderten Anforderungen, die durch Transformationsprozesse auf den Arbeitsmarkt einwirken, begegnen.“ Die Arbeitsagentur unterstütze dabei sowohl die Unternehmen durch gezielte Förderung wie auch Arbeitslose und Beschäftigte durch vielfältige Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote. „Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne“, appelliert die Direktorin.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit waren im September 6.131 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber August ist das ein Minus von 182 oder 2,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 487 Stellen weniger (–7,4 Prozent). Arbeitgeber meldeten im September 974 neue Arbeitsstellen. Seit Jahresbeginn wurden 10.139 neue Stellen gemeldet. Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage: Fachkräfte im Verkauf (212 Stellen), Helfer bei den Post- und Zustelldiensten (168), Reinigungshelfer (159n), Kinderbetreuung (151) sowie Helfer in der Gastronomie (146).

Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 27.690 Personen, dies sind 0,7 Prozent oder 193 Personen weniger als vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, viel mehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. Im September meldeten sich 4.006 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 101 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4.581 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 95 mehr als im September 2023. Allein im September nahmen 812 Arbeitsuchende an beruflichen Weiterbildungen teil, die durch die Agentur für Arbeit oder die Jobcenter gefördert wurden.

Um Arbeitslosen bessere Chancen zu eröffnen und Unternehmen gut qualifizierte Mitarbeitende vermitteln zu können, setzen Agentur für Arbeit und regionale Jobcenter einen Förderschwerpunkt auf Aktivierungskurse zur Unterstützung der Arbeitsuche, Angebote zur Kenntnisvermittlung, auf Fremdförderungen wie beispielsweise Sprach- und Integrationskurse oder auch Maßnahmen zur Heranführung an den Arbeitsmarkt Weiterbildung, Sprachqualifizierung und Aktivierungsangebote.

Im September nahmen im Agenturbezirk 4.313 Menschen an diesen unterschiedlichen Fördermaßnahmen teil. 59,1 Prozent aller Arbeitslosen (12.596) haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Auf der anderen Seite des Marktes sind derzeit jedoch lediglich 1.250 Arbeitsstellen auf dem Helferniveau gemeldet. „Qualifizierung ist nicht nur ein Thema für Beschäftigte“, so Arbeitsmarktexpertin Kerstin Kuechler-Kakoschke. „Eine zielgerichtete Weiterbildung ermöglicht auch aus der Arbeitslosigkeit heraus neue, nachhaltige Berufsperspektiven.“