„Bei der Reinigung der Nistkästen sollten niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Außerdem sollten Handschuhe und bei Bedarf auch eine Maske getragen werden“, betont Josefine Stangenberg, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen. „Es genügt, die alten Nester zu entfernen und dabei Parasiten wie Vogelflöhe, Milben und Zecken zu beseitigen, um einen übermäßigen Befall der Vogelbrut im kommenden Jahr zu verhindern. Anschließend sollte der Kasten gründlich ausgekehrt werden. Bei starkem Parasitenbefall kann klares Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge zum Ausspülen verwendet werden.“ Nach der Reinigung sollte der Kasten gut trocknen können. Wichtig ist, dass der Nistkasten nicht unseren Hygienevorstellungen von einer guten Stube entsprechen muss.
Bei der Reinigung des Nistkastens sollte man auf Überraschungen gefasst sein. Die NABU-Mitarbeiterin empfiehlt daher, bei den zu kontrollierenden Nistkästen kurz anzuklopfen, um mögliche Bewohner - wie Hasel- oder Waldmaus - zu warnen, damit sie flüchten können. Auch der Siebenschläfer hält sich häufig in Vogelnistkästen auf. Dieser sucht die Behausungen meist erst dann auf, wenn die Bewohner ausgeflogen sind. Zur Überwinterung ab Ende Oktober ziehen die Siebenschläfer allerdings lieber in frostfreie Erdhöhlen.
Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit in der Region verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen. Anregungen für verschiedene Nistkastentypen erhalten Interessierte in der NABU-Regionalgeschäftsstelle in Lebenstedt. Dort finden sie eine reich bestückte Nistkastenausstellung, die die große Auswahl widerspiegelt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit verschiedene Nistkastentypen zu erwerben.
Für alle, die selbst aktiv werden möchten, gibt es die Broschüre „Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten“ sowie weiteres Informationsmaterial zu verschiedenen Naturthemen. Das NABU-Büro in der Konrad-Adenauer-Straße 25 ist dienstags von 10 bis 12 und 13 bis 15 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel.(05341) 3054460 geöffnet.