Wäsche waschen mit grüner Energie
Wohnbau Salzgitter und Deutsche Umwelthilfe rüsten 36 Wohnungen mit Balkonkraftwerken aus

Die Balkonkraftwerke hängen vor den Wohnungen: Das Mieterpaar Hans-Jürgen und Jutta Kleinert freut sich mit Rupert Wronski von der Deutschen Umwelthilfe und Wohnbau-Chef Jens Bischoff über das gelungene Projekt.Foto: sz-pa/rk
Salzgitter. Licht an in der Franz-Zobel-Straße 7 und 9. Dort fließt ab sofort grüner Strom in jede Wohnung. Ermöglicht wurde das dank Deutschlands erstem Pilotprojekt zwischen einer Wohnungsbaugesellschaft und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Jetzt konnte der erste Teil in Salzgitter-Bad eingeweiht werden. Die DUH war 2023 mit ihrer Kooperationsidee auf die Wohnbau Salzgitter zugekommen. Mit im Boot saß die Deutsche Postcode Lotterie, die Geld projektgebunden für Balkonkraftwerke in Aussicht stellte. Im Gegenzug sollte sich die Wohnbau an der Suche nach geeigneten Standorten und einem Teil der Montagekosten beteiligen.

Geschäftsführer Jens Bischoff ließ sich schnell begeistern: „Das Thema Balkonkraftwerke steht auch bei uns hoch im Kurs. Mit diesem Projekt sammeln wir jede Menge Erfahrungen, die wir auch an unsere Kunden weitergeben können.“ Doch nicht alle Balkone sind gleich. Ob sie sich eignen, hängt von der Bauweise und von der Lage ab.“ Die Franz-Zobel-Straße ist mit 36 Balkonen der erste Gebäudekomplex. In Lebenstedt und Peine sollen weitere folgen. „Wir haben perfekt passende Begebenheiten gesucht. Die liegen hier hundertprozentig vor“, so Jens Bischoff. Die Bakone zeigen alle in Richtung Süden, etwa 100 bis 150 Euro dürfte jeder Haushalt pro Jahr sparen.

Sie mussten auch nichts bezahlen für die Systeme, die pro Stück inklusive Montage etwa 1.000 Euro kosteten. Für Rupert Wronski, stellvertretender Leiter Kommunaler Umweltschutz bei der DUH, geht „dieses ehrgeizige Projekt weit über die bloße Anbringung von Balkonkraftwerken hinaus.“ Ziel sei es, die Machbarkeit und ökologischen Vorteile dieser Technologie öffentlich zu demonstrieren.

Er bezeichnet die Wohnbau Salzgitter als „bundesweites Leuchtturmbeispiel“. Eine Zusammenarbeit zwischen Umweltschutzorganisationen und Unternehmen könne dazu beitragen, saubere Energiequellen zu fördern und gleichzeitig die Lebensqualität der Mieterinnen und Mieter zu verbessern. Diese waren frühzeitig in die Planungen eingebunden worden. Die Installation dauerte nur eine Woche und erfolgte ohne großen Aufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner. „Einfach super“, freut sich Wohnbau-Mieterin Jutta Kleinert. Sie wäscht jetzt ihre Wäsche, wenn die Sonne scheint und der grüne Strom fließt. „Dann ist es preiswerter für uns.“

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