Die IG Metall fordert bei einer Laufzeit über 12 Monate 7 Prozent höhere Entgelte für Beschäftigte, eine überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütung sowie mehr Zeit. Dagegen haben die Arbeitgeber als erstes Angebot für die Laufzeit von 27 Monaten erst ab Juli 2025 eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent und ab Juli 2026 von 1,9 Prozent geboten. Hüseyin Uc, Betriebsratsvorsitzender bei MAN führt dazu aus: „Wir stehen absolut hinter den Forderungen. Wenn sich die Arbeitgeber am Verhandlungstisch nicht bewegen, sind wir zu weiteren Eskalationen bereit.“
„Wer unsere berechtigten Forderungen überzogen nennt, lässt außer Acht, wer denn die Profite der Unternehmen generiert – nämlich wir, mit unserer Arbeit. Was angesichts hoher Preise und schwächelnder Wirtschaft hilft, ist schnell Geld zum Ausgeben für einen positiven Wachstumsimpuls für die Konjunktur – der dann auch den Unternehmen hilft“, ergänzt Oliver Kratzert, Vertrauenskörperleiter bei Alstom.
Leonie Wodarka, Jugend- und Auszubildendenvertreterin bei Alstom verdeutlicht: „Entgegen vieler Vorstellungen lebt ein Großteil von uns nicht mehr zu Hause. Einen eigenen Haushalt mit einer so geringen Ausbildungsvergütung zu bestreiten, ist in Zeiten hoher Lebenshaltungskosten ein Balanceakt. Deshalb brauchen wir 170 Euro mehr.“
Bei der Warnstreikwelle der IG Metall Salzgitter-Peine beteiligten sich Beschäftigte der Betriebe MAN, Bosch, Alstom, Magna, Stoll, SMAG, Meyer und Voith in Früh-, Spät- und Nachtschichtaktionen durch Warnstreiks, Kundgebungen, Demonstrationszüge durch die Hallen und vor die Werkstore, sowie durch Frühschluss- und Unterschriftenaktionen. Die Warnstreikenden erwarten von den Verhandlungen auch bessere Wahloptionen zwischen Zeit und Geld für Beschäftigte sowie eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen.