Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur informierte sich bei seinem Besuch der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien informierte sich über aktuelle Forschungsprojekte. Er selbst hatte am Campus Salzgitter der Ostfalia studiert und zeigte sich beeindruckt von den vielseitigen und praxisorientierten Projekten und der modernen technischen Ausstattung.
„Der Campus Salzgitter der Ostfalia Hochschule zeigt beispielhaft die wichtige Rolle, die unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit ihrer anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung sowie mit der Ausbildung von akademisch qualifizierten Fachkräften für den Wirtschaftsstandort Niedersachsen spielen“, so der Minister. Die in den Studiengängen vermittelten Lehrinhalte seien zukunftsweisend und stark mit unserem Alltag und den Anforderungen der Wirtschaft verknüpft. Faloko Mohrs nannte den neuen Bahnbetriebssimulator „ das beste Beispiel dafür“.
Der Bahnbetriebssimulator, der alle modernen Technologien aus der Bahnwelt darstellen kann und erst im Mai dieses Jahres eröffnet wurde, ist ein wichtiger Baustein für die zukunftsorientierte Lehre und Forschung. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir dies gemeinsam mit Unternehmen der Branche realisieren können“ sagt Prof. Dr. Marco Brey, Studiendekan für den Bereich Verkehr und Logistik und Professor für spurgeführte Verkehrssysteme. Er verweist auf das ebenfalls junge Konzept der Praxiskooperationen, das sich durch seine besondere Flexibilität für alle beteiligten Partner auszeichnet.
Salzgitters Bürgermeister Stefan Klein nannte die Projekte und Initiativen, die an der Ostfalia entwickelt und umgesetzt werden, „innovativ und zukunftsbasiert“. Die Sadt könne davon zweifelsohne profitieren – auch bei der Sicherung von Fachkräften. „Vor Ort eint die Parteien, unseren Hochschulstandort für Studierende und Lehrende attraktiv zu halten. Aktuell haben wir gerade beispielsweise begonnen, den Nahverkehr zur Erreichbarkeit des Campus deutlich zu verbessern.“
Außer dem Bahnbetriebssimulator präsentierten die Verantwortlichen am Campus in Salzgitter ausgewählte Transfer- und Forschungsprojekte und gaben einen Einblick in deren Vielseitigkeit: Bei dem partizipativen Kooperations-Projekt „Bike to School – wie cool“ geht es um die Verbindung von Mobilitäts-, Demokratie- und Medienbildung. Es wendet sich an Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender und berufsbildender Schulen mit dem Ziel, dass sich die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ihres eigenen Einflusses auf das Verkehrsgeschehen bewusstwerden und Initiative ergreifen. Konkret werden digitale Tools zur Förderung des Radverkehrs an Schulen und für die Mobilitätsbildung in Unterricht und Projektarbeit an den niedersächsischen Schulen entwickelt, die auf einer Online-Plattform als Projektergebnis zusammengefasst und für alle niedersächsischen Schulen verfügbar gemacht werden sollen.
In dem Kooperationsprojekt „REVFIN“ des Instituts für Recycling am Campus Wolfsburg und des Instituts für Medienmanagement am Campus Salzgitter arbeiten Forschende mit verschiedenen internationalen Universitäten und Partnern zusammen, um sich der der nachhaltigen Entsorgung und Wiederverwertung von Fischernetzen in Vietnam zu widmen. Das dreijährige, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderte Projekt zielt darauf ab, durch innovative Recyclingmethoden eine Kreislaufwirtschaft in der Fischereiindustrie zu etablieren und gleichzeitig Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle im Meer zu reduzieren.
Aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ läuft an der Fakultät derzeit das Projekt „Mythos oder Wahrheit in der Sieben“. Darin werden Lehrinhalte partizipativ mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 einer Hauptschule in Salzgitter erarbeitet. Gearbeitet wird dabei mit Erzählmustern, die aus Mythen und Märchen aller Traditionen bekannt und auch in Verschwörungserzählungen nachzuweisen sind, damit die Teilnehmenden Beispiele von Verschwörungserzählungen benennen und wiederkehrende Erzählmuster wiedergeben können. Sie entwickeln Faktenchecks, lernen, mit Verlinkungen zu Quellen umzugehen, setzen sich mit der HolocaustLeugnung auseinander und bereiten eine Klassenfahrt ins ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen vor. Auch die Lehrkräfte werden mit einer Workshopreihe an digitale Lehrwerkzeuge herangeführt, um ihre Medienkompetenz und online-didaktischen Fähigkeiten zu stärken.
Am Standort innovativ zu denken und an den großen Fragen künftiger Entwicklungen orientiert zu arbeiten, beschreibt Prof. Dr. Harald Rau, Dekan der Fakultät Verkehr-Sport-TourismusMedien, das Ziel. „Es ist uns dabei stets wichtig, die besonderen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Realitäten unserer Stadt und der Region mitzudenken.“