Eine Wohltat für die Gemeinschaft
Die Stadt Salzgitter würdigt stellvertretend für das Ehrenamt die Wärmestube und das Alstom-Museum

Menschen für Menschen: Die Ehrenamtlichen des Alstom Werkmuseums Salzgitter mit Oberbürgermeister Frank Klingebiel, BSF-Chefin Annette Schudrowitz und Moderator Clemens Löcke.Foto: Bäder, Sport und Freizeit Salzgitter GmbH
Salzgitter. Runde Sache für das Ehrenamt. Zum 20. Mal hat die Stadt die Frauen und Männer gewürdigt, die sich für die Gemeinschaft einsetzen. „Mit Ihrem ­Engagement in unzähligen Vereinen, Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen und Einzelprojekten sind unsere vielen tausend ehrenamtlich Engagierten das Herz und das Rückgrat unserer Stadtgesellschaft. Vorbehaltlos packen sie an und helfen, wo Hilfe benötigt wird. Unsere ­Ehrenamtlichen sind es, die unsere Stadt lebendig machen und mit ihrem Einsatz und ihrer Hingabe einen unschätzbaren Beitrag zum Wohl aller leisten. Ehrenamt ist mehr als eine Tat - es ist der Antrieb für das Miteinander, der unsere Gesellschaft stärker und menschlicher macht“, so Oberbürgermeister Frank Klingebiel bei der Feierstunde.

In der Kategorie „Menschen für Menschen“ stellte sie in diesem Jahr diejenigen vor, „die sich mit Herz und Hingabe für den Erhalt des Alstom Werkmuseums in Salzgitter einsetzen und diesen besonderen kulturellen Ort lebendig halten“, lobt der Oberbürgermeister.

Mit großer Einsatzfreude betreuen zwölf Ehrenamtliche das Museum, bieten Führungen an und widmen sich der Pflege und Restaurierung der Exponate. FDank ihrer Leidenschaft und ihres Fachwissens bleibt die Firmengeschichte greifbar, und Besuchende erhalten einen einzigartigen Blick in vergangene Zeiten. Durch ihren Einsatz ist es möglich, diese historischen Schätze – wie etwa den Salonwagen der letzten deutschen Kaiserin Auguste-Viktoria – der ­Öffentlichkeit zugänglich zu machen und von innen zu besichtigen.

So können die Besuchenden selbst erleben, wie es war, in vergangenen Zeiten zu reisen. Die Sammlung des Museums, welches 1965 gebaut wurde, reicht von detailreichen Miniaturansichten bis hin zu alten Dampflokomotiven, die von der industriellen Entwicklung und Geschichte zeugen. Als Vertreter des Museums wurden Bernd Eberle, Wolfgang Carl, Uli Fetzer, Eberhard Hofmeister, Werner Mieth und Klaus Schmidt ausgezeichnet.

Besonders gewürdigt wurden in diesem Jahr die ehrenamtlichen Leistungen der Wärmestube der Katholischen Pfarrgemeinde St. Joseph. Seit 27 Jahren bietet sie einen Zufluchtsort für Obdachlose und Bedürftige, der von rund zehn Ehrenamtlichen getragen wird. Diese freiwilligen Helferinnen und Helfer setzen sich mit Herzblut dafür ein, Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen – sei es, um ihnen einen warmen Platz, ein offenes Ohr, ein Care-Paket zum Mitnehmen oder ein Frühstück zu bieten. Für viele Gäste ist es nicht nur das Weihnachtsessen an Heiligabend oder der Kaffee, sondern vor allem die „menschliche Wärme“, die ihnen dort entgegengebracht wird. Was diese Arbeit besonders macht, ist die persönliche Nähe und Herzlichkeit, mit der die Ehrenamtlichen jedem Gast begegnen. Sie kennen die Menschen, die hierherkommen, beim Namen und hören nicht nur zu, sondern gehen individuell auf ihre Wünsche ein.

Die Wärmestube ist auf Spendengelder angewiesen, um Obdachlosen und Bedürftigen weiterhin zweimal die Woche einen Ort zu bieten, an dem sie sich sicher und willkommen fühlen können. Jeder gespendete Euro ist ein Beitrag dazu, dass die Türen dieses Zufluchtsorts offenbleiben, dass weiterhin ein warmes Lächeln oder ein Moment des Annehmens für all jene möglich ist, die diesen Ort aufsuchen. In der Wärmestube begegnen die Ehrenamtlichen allen Gästen mit Respekt und Achtung, unabhängig von ihrer Situation, und schaffen so einen Raum, in dem die Würde jedes Einzelnen im Mittelpunkt steht. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Wärmestube zeigen, was es bedeutet, Menschlichkeit und Nächstenliebe zu leben. Ihre Arbeit ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie kostbar es ist, jemandem eine Hand zu reichen – und wie viel ein Ort der Wärme und Würde auch mit kleinen Gesten bewirken kann. Bei der Ehrung dabei waren Elisabeth und Christian Kolb, Helga Heidenblut, Maria Hanosiak, Gerda Gebbert und Elke Kirsch.



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