Mehr Arbeitslose,mehr Beschäftigung
21.960 Menschen im Bezirk Braunschweig-Goslar waren Ende 2024 ohne Job

Jeder Zehnte ohne Job: Die Arbeitsagentur in Salzgitter meldet für Dezember 2024 eine Arbeitslosenquote von zehn Prozent.Foto: sz-pa/rk
Salzgitter. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Braunschweig-Goslar ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 494 auf insgesamt 21.960 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt damit aktuell bei 6,7 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Wert vor einem Jahr. Im kommunalen Vergleich bleibt der Landkreis Wolfenbüttel mit einer Quote von 5,1 Prozent an der Spitze, gefolgt von der Stadt Brauschweig (6,0), dem Landkreis Goslar (6,9) und der Stadt Salzgitter (10,0).

„Die regionale Wirtschaft kommt nicht in Schwung. Die vorsichtigen Erholungssignale, die vor einigen Monaten auszumachen waren, haben sich nicht verfestigt. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass die Wirtschaftsleistung vorerst weiter stagnieren wird. Das Verarbeitende Gewerbe befindet sich in der Rezession und die privaten Haushalte halten sich trotz steigender Realeinkommen beim Konsum zurück“, beschreibt Kerstin Kuechler­Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, die aktuelle Lage. „Dies spiegelt sich natürlich auch an der Zahl der Arbeitslosen wider. Diese war zuletzt vor zehn Jahren, also im Dezember 2014, mit 22.572 höher als aktuell. Neben der wirtschaftlichen Lage spielt heute natürlich auch die Fluchtmigration eine Rolle. Derzeit sind 34,4 Prozent aller Arbeitslosen Ausländer. Vor zehn Jahren waren es lediglich 16,1 Prozent.“

Im Bezirk Braunschweig-Goslar waren im Dezember 5.424 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber November ist das ein Minus von 294 oder 5,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 924 Stellen weniger (–14,6 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Dezember 924   neue Arbeitsstellen. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 13.092 neue Stellen gemeldet. „Das Stellenangebot ist weiterhin rückläufig“, so Kerstin ­Kuechler-Kakoschke. Waren es im Jahreswert 2023 noch 6.573, sind es im Jahreswert 2024 rund  400  weniger – 6.181. Die größten absoluten Veränderungen zum Vorjahresmonat zeigen sich in den Fertigungstechnischen Berufen (-176), den ­Medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen (-171) sowie den Verkehrs- und Logistikberufen (-137). „Er­freulicherweise steigt dennoch die sozialversicherungspflich­tige Beschäftigung im Agenturbezirk.“

Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage: Fachkräfte im Verkauf (201 Stellen), Kinderbetreuung und -erziehung (158 Stellen), Helfer in der Gastronomie (149 Stellen), Reinigungshelfer (145 Stellen) sowie Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (133 Stellen).

Die Unterbeschäftigung, die außer den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sindoder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 27.893 Personen, dies sind 0,3 Prozent oder 85 Personen mehr als vor einem Jahr.

Ende Juni 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk Braunschweig-Goslar auf 257.206. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 1.851 oder 0,7 Prozent. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Gesundheitswesen (+520 oder +2,8%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–188 oder –4,6%).

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. Im Dezember meldeten sich 4.445 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 403 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 3.940 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 52 weniger als im Dezember 2023. Seit Jahresbeginn gab es 51.537 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 2.202 Meldungen. Dem gegenüber stehen 50.570 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 2.255 Abmeldungen.

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