Als die Jugendlichen Wilhelm und Franz 1942 im Konzentrationslager Moringen inhaftiert werden, schwören sie sich Freundschaft. Der Terror des Lagers trennt sie. 50 Jahre später schreibt Franz auf dem Sterbebett einen Brief an den einstigen Mithäftling. Was er nicht weiß: Wilhelm ist längst verstorben. Der Brief, der nicht zugestellt werden kann, erweist sich als schweres Erbe für die Söhne der beiden ehemaligen KZ-Insassen. Zwei Männer, die sich vorher nie begegnet sind, beginnen, über die Jugend ihrer Väter in der NS-Zeit zu sprechen.
Das rund einstündige Stück, das in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Moringen entstand, ruft die Geschichte des niedersächsischen Lagerortes Moringen ins Bewusstsein und greift mit einem Fallbeispiel aus der regionalen Geschichte das Thema „Jugend im faschistischen Deutschland“ auf. „Die Besserung“ schildert die Schicksale zweier von den faschistischen Behörden als „asozial“ eingestufter, jugendlicher Insassen.
Eingebettet ist diese Erzählung in einer Rahmenhandlung, in der zwei Söhne sich mit den traumatischen Lebenserfahrungen ihrer Väter auseinandersetzen. Damit bringt das Stück eine lange verschwiegene und vergessene Einrichtung der Nationalsozialisten in Südniedersachsen, der während der NS-Zeit überregionale Bedeutung zukam, wieder in Erinnerung, thematisiert die Verletzung der Menschenrechte während des Terrorregimes der Faschisten und problematisiert das Kriterium des „Asozialen“, das in der Mehrzahl der Fälle zur Inhaftierung von jugendlichen Männern in Moringen führte.
Daneben wird gezeigt, dass die Opfer in der Extremsituation des Lagers moralische und soziale Vereinbarungen untereinander aufgeben - um zu überleben. Das Stück ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. An die Vorstellung schließt sich ein Nachgespräch an. Karten gibt es im Vereinsbüro des Arbeitskreises Stadtgeschichte in der Wehrstraße 29 in Lebenstedt. Erwachsene zahlen 13 Euro, Jugendliche und Azubis acht. Der Zugang erfolgt durch das Tor 1 des Stahlwerks der Salzgitter AG, Eisenhüttenstraße in Watenstedt.