Arbeitsmarkt startet unter Druck
Die Quote in Salzgitter und der Region lag Ende Januar mit 7,1 Prozent deutlich über dem Vorjahr

Arbeitslosigkeit gestiegen: Die Agentur in Salzgitter meldet für Januar eine Quote von 10,5 Prozent.Foto: rwe
Salzgitter. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 1.435 auf insgesamt 23.395 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,1. Das entspricht einem Anstieg von 0,5 Prozentpunkten gegenüber dem Wert vor einem Jahr. Die Zahlen in den Kommunen sind entsprechend hoch, der Arbeitsmarkt startet unter Druck ins neue Jahr. Im Landkreis Wolfenbüttel liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,7 Prozent, in der Stadt Braunschweig bei 6,3 Prozent und im Landkreis Goslar bei 7,4 Prozent. Die Stadt Salzgitter bleibt Schlusslicht im Bezirk mit 10,5 Prozent.

„Die anhaltende konjunkturelle Schwäche bereitet uns Sorgen. Die Aussichten sind auch alles andere als optimistisch, so dass wir nicht damit rechnen, dass sich an der aktuellen Situation schnell etwas ändert“, beschreibt Kerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, die aktuelle Lage. „Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen rechnen wir weiter mit einem tendenziellen Anstieg der Arbeitslosigkeit, denn der Arbeitsmarkt gerät mehr und mehr unter Druck. Neben der allgemeinen hartnäckigen Konjunkturschwäche nimmt seit einiger Zeit die Bedeutung struktureller Ursachen zu. Besonders betroffen ist hiervon die Industrie, die sich in einer tiefgreifenden Transformation befindet. “

Im Bezirk waren im Januar 5.236 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Dezember ist das ein Minus von 188 oder 3,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.140 Stellen weniger (–17,9 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Januar 640 neue Arbeitsstellen. Die TOP5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage: Fachkräfte im Verkauf (168 Stellen), Kinderbetreuung und -erziehung (153 Stellen), Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (143 Stellen), Helfer in der Gastronomie (141 Stellen) sowie Reinigungshelfer (128 Stellen).

Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 28.843 Personen, dies sind 1,5 Prozent oder 421 Personen mehr als vor einem Jahr. Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. Im Januar meldeten sich 4.720 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 328 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 3.301 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 246 weniger alsim Januar 2024.

Insgesamt haben sich im Januar 4.720 Menschen arbeitslos gemeldet. Darunter sind 1.904 Arbeitslose, die sich aus Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt gemeldet haben. Dieser Wert ist im Januar deutlich angestiegen. Der Mittelwert im letzten Jahr lag bei 1.334 Zugängen. Die TOP 3 der Wirtschaftsabschnitte mit den meisten Zugängen aus Beschäftigung sind: Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (bspw. Vermietungen, Zeitarbeit, Sicherheitsdienste, Reinigung) 312 Zugänge, Handel 283 Zugänge, Verarbeitendes Gewerbe 210 Zugänge.