„Salzgitter leistet mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz. Der Erhalt und die Weiterentwicklung der Artenvielfalt und Biodiversität in der Stadt Salzgitter sind wichtig. Der SRB achtet bei seinen Pflegeeinsätzen darauf, dass öffentliche Grünflächen und kommunale Straßenränder insektenfreundlich gepflegt werden“, erläutert SRB-Chef Dietrich Leptien.
„Der BUND fokussiert sich im Training auf heimische Pflanzen, über deren Verwendung nicht viel bekannt ist. Das Training soll das Wissen der Fachkräfte auf diesem Gebiet erweitern. Durch die Umgestaltung der kommunalen Flächen, möchten wir den bedrohten Insektenarten neue urbane Lebensräume schaffen und somit den Naturschutz in der Stadt stärken“, ergänzt Jakob Grabow-Klucken, BUND-Projektleiter.
Über einen Zeitraum von 1,5 Jahren lernen die SRB-Mitarbeitenden in Theorie und Praxis, wie beispielsweise insektenfreundliche Staudenbeete oder Wildblumenwiesen angelegt und langfristig gepflegt werden. Die Fortbildung wurde gemeinsam mit dem Naturgartenverein entwickelt und will Gemeinden befähigen, selbstständig die eigenen Grünanlagen zu insektenfreundlichen Oasen umzugestalten.
Der Rückgang der Arten- und besonders der Insektenvielfalt ist vielfach belegt. Nach dem Aktionsprogramm „Insektenvielfalt Niedersachsen“ will der BUNDF nun unter dem Titel „Mehr Arten im Garten“ dem Rückgang der Insekten begegnen. Ein Handlungsfeld ist es, die Artenvielfalt in der Stadt, besonders in Gärten und Parkanlagen aber auch im weiteren städtischen Grün zu erhöhen. Versiegelung und Wertverlust durch pflegeintensive, aber monotone Gartenformen wie „Schottergärten“ und Zierrasen sowie Verwendung nichtheimischer Arten und Sorten als Stauden oder Hecken mindern die Potentiale dieser urbanen Lebensräume.
Trotz vieler, rein funktional und nicht ökologisch ausgerichteten Gartengestaltungen gibt es ein großes Interesse in der Bevölkerung, im eigenen Garten aktiv für mehr Artenvielfalt zu tun, so der BUND. Pflanzen und Samentütchen in Garten-Centern, Einkaufsläden und Baumärkten werden häufig als „wildbienenfreundlich“, oder allgemein „insektenfreundlich“ ausgewiesen und beworben. Oftmals handelt es sich laut BUND aber „um wenig wertvolle, nicht heimische Arten oder um Sorten mit geringem oder ungewissem Nutzen für die Artenvielfalt“. Darüber hinaus würden diese Pflanzen im Anbau in torfhaltigen Substraten gezogen und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und diese über große Distanzen transportiert, sodass die negativen Einflüsse des guten Willens zu zusätzlichen Naturbelastungen führen und bestenfalls wenige anspruchslose, häufige Arten durch die Pflanzenauswahl gefördert werden.
Infos unter www.bund-niedersachsen.
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