„Die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt zwischen Braunschweig und Braunlage zeigt im März eine gemischte Bilanz. Während die Zahl der Arbeitslosen leicht zurückgeht, spüren wir weiterhin die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten und des Fachkräftemangels. Erfreulich ist, dass die Beschäftigung leicht anwächst und wir mehr Menschen in Arbeit bringen konnten als im Vorjahr. Dennoch bleibt die Herausforderung groß, Unternehmen bei der Besetzung offener Stellen zu unterstützen und gleichzeitig die Qualifikation der Arbeitskräfte an die Anforderungen des Marktes anzupassen“, beschreibt Kerstin Kuechler-Kakoschke, Leiterin der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, die aktuelle Situation.
„Am 21. Mai veranstalten wir im Haus eine große Bildungsmesse von 12 Uhr bis 15 Uhr. Das hat den einzigartigen Vorteil, dass wir geballtes Wissen, spannende Angebote und direkte Beratung von vielen Bildungsträgern unter einem Dach anbieten. Dies spart den Interessierten viele Wege und wir können dabei die Bedeutung von Qualifizierung nur unterstreichen.“
Im Bezirk Braunschweig-Goslar waren im März 5.254 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Februar ist das ein Minus von 70 oder 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.108 Stellen weniger (–17,4 Prozent). Arbeitgeber meldeten März 1.016 neue Arbeitsstellen. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 2.950 Stellen neu gemeldet.
Die TOP 5 der gemeldeten Arbeitsstellen von Braunschweig bis Braunlage: Fachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege (199 Stellen), Kinderbetreuung und -erziehung (172 Stellen), Fachkräfte im Verkauf (144 Stellen), Helfer in der Gastronomie (131 Stellen) sowie Reinigungshelfer (127 Stellen). Die Unterbeschäftigung, die neben den Arbeitslosen auch Personen erfasst, die erkrankt sind oder an Maßnahmen teilnehmen, lag im aktuellen Berichtsmonat bei 28.819 Personen, dies sind 1,6 Prozent oder 447 Personen mehr als vor einem Jahr.
Jüngere haben in der Regel aufgrund von Befristungen und geringerer Berufserfahrung ein höheres Risiko, arbeitslos zu werden, aber auch größere Chancen, wieder eine Arbeit zu finden. Dies schlägt sich daher bei der schwachen Konjunktur auf deren Arbeitslosigkeit nieder. Bei den Älteren ist das Risiko-Chancen-Verhältnis genau umgekehrt“, beschreibt die Arbeitsagenturchefin die Situation. Bei der Jugendarbeitslosigkeit, also den 15 bis unter 25jähringen, werden aktuell 1.363 Arbeitslose gezählt. Das sind 10,1 Prozent oder 125 mehr als noch vor einem Jahr. Bei den Älteren, ab 55 Jahren, hat sie Zahl ebenfalls im Jahresverlauf um 193 oder 5,9 Prozent auf derzeit 3.442 erhöht.
35,6 Prozent aller Arbeitslosen sind Langzeitarbeitslose, also ein Jahr und länger ohne Job. „Die Auswirkungen der schwachen Konjunktur der letzten Monate sind auch auf dem Arbeitsmarkt erkennbar. Die gemeldete Nachfrage nach neuen Mitarbeitern hat nachgelassen. Dadurch haben sich die Beschäftigungschancen für arbeitslose Menschen verschlechtert haben und folglich stieg auch das Übertrittsrisiko in die Langzeitarbeitslosigkeit“, interpretiert die Arbeitsmarktexpertin die Zahlen.