Kleinflugzeug stürzt auf Gelände der Salzgitter AG – zwei Tote
Tragisches Ende eines kurzen Fluges – Pilot und Copilot haben den Absturz nicht überlebt

Salzgitter: Ein Schild steht am Eingang Tor 6 zum Werksgelände der Salzgitter AG. Zwei Männer sind beim Absturz eines Kleinflugzeuges in Salzgitter ums Leben gekommen. Foto: Michael Brandt
Salzgitter. Zwei Männer sind beim Absturz eines Kleinflugzeuges in Salzgitter ums Leben gekommen. Das Flugzeug sei auf dem Gelände der Salzgitter AG am Sonntagmorgen, kurz vor 10 Uhr, abgestürzt, sagte ein Feuerwehrsprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei den Toten um den 55 Jahre alten Piloten und den 56 Jahre alten Copiloten, beide stammen aus Salzgitter. Weitere Menschen wurden bei dem Absturz nicht verletzt.Nach Angaben des Feuerwehrsprechers war die Maschine vom Flugplatz im niedersächsischen Salzgitter-Drütte gestartet. Das Kleinflugzeug stürzte dann laut Polizei nach kurzem Flug auf dem Werksgelände zwischen zwei Hallen ab. Die genaue Ursache des Absturzes stand zunächst nicht fest, die Polizei geht aber von einem Unglücksfall aus. Besonders auffallend: Die Gasse zwischen den Werkshallen sei sehr schmal, dabei aber rund 150  Meter lang – und genau dort stürzte das Kleinflugzeug ab, wie Arno Sicks, der Einsatzleiter der Feuerwehr, sagte. Es gebe nur leichte Einschlagspuren an den Wänden und am Dach der Halle.

Bei dem Absturz geriet die Maschine in Brand, dichter Rauch stieg auf. Schließlich waren nur noch Teile der Tragflächen zu erkennen: Übrig blieb bloß ein „verkohltes Stahlgerippe“, wie er sagte. Die Feuerwehr war zwischenzeitlich mit rund 90 Einsatzkräften am Ort des Absturzes – sicherheitshalber. Schließlich sei nicht bekannt gewesen, um was für eine Maschine es sich handelte, erklärte Sicks. Viele Menschen hätten wegen des starken Rauchs bei der Feuerwehr angerufen, im Einsatz waren schließlich neben der Werksfeuerwehr auch die Berufsfeuerwehr Salzgitter, der Rettungsdienst und Notfallseelsorger.

Um kurz nach halb zehn am Morgen sei die Feuerwehr zuerst alarmiert worden, in die Richtung des Rauches gefahren und habe sich mit der Werksfeuerwehr kurzgeschlossen, sagte der Einsatz­leiter. Etwas schwierig sei es auf dem riesigen Werksgelände gewesen, das abgestürzte Flugzeug zu finden – trotz der Rauchentwicklung.

Nach dem Löschen habe der Notarzt den Tod der beiden Männer in dem Flugzeug festgestellt, sagte Sicks. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig ermittelt derweil zu der Ursache des Flugzeugabsturzes. Ein Sprecher erklärte zwar, zu einer möglichen Ursache noch nichts sagen zu können. Aber: Möglicherweise sollte es am Montag erste Details geben, wenn die Unfallermittler zurückkehren.

Beim Absturz auf dem Werksgelände des Stahlkonzerns sind nur geringe Schäden entstanden. Die Produktion sei nicht beeinträchtigt, sagte ein Unternehmenssprecher.

Die Salzgitter AG, zu der die Peiner Träger GmbH (PTG) gehört, zählt zu Deutschlands größten Stahlherstellern. Das Land Niedersachsen ist mit 26,5 Prozent an dem Unternehmen beteiligt und damit dessen größter Aktionär. Kürzlich hatte der Stahlkonzern eine Übernahme durch die Bieter GP Günter Papenburg und TSR Recycling abgeblasen.

Auch die IG Metall hatte sich deutlich gegen die Pläne ausgesprochen und sich mit Protestaktionen zur Wehr gesetzt.

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