Aber von außen betrachtet ist nicht zu leugnen: Hier hat sich einiges getan seit dem Ausführugsbeschluss des Rates 2020. Von dem Betonmauerwerk ist nichts mehr zu sehen. Eine mit wetterfestem GfK-Gewebe gefüllte Stahlkonstruktion umgibt den Kubus, gibt je nach Standort den Blick frei auf die Lüftungstechnik, die rund um das Haus verteilt ist und erheblich aufgerüstet werden musste.
Regentropfen und Nebel bleiben hängen in dem Stoff, je nach Wetterlage und Sonnenstand verändert die moderne Fassade ihr Angesicht. Für die Planer war es eine besondere Herausforderung, die öffentliche Versammlungsstätte baulich und funktional zu sanieren, möglichst viel im Bestand zu retten und zugleich die Ansprüche und Auflagen von heute zu erfüllen. Laut Bauingenieur Harald Adam, der die Projektüberwachung leitet, bereitete vor allem die Belüftung einiges Kopfzerbrechen. 40 Kubikmeter pro Stunde und pro Person müssen künftig umgewälzt werden, daran war früher nicht zu denken. Die Decken wurden nach unten gezogen, um Platz zu gewinnen für Rohre und Leitungen. Ganz neu ist auch der Fahrstuhl für das Publikum, um die Aula barrierefrei zu machen, und ein Lastenaufzug an der Bühne. 550 feste Plätze werden eingebaut, weitere 50 Stühle lassen sich flexibel hinzufügen.
Spätestens im September soll alles fertig sein, drei Jahre später als ursprünglich gedacht. Die umfangreichen Planungen, die Coronapandemie und Personalengpässe führten laut Stadtverwaltung zur Verzögerung. Auf etwa 9,6 Millionen Euro summieren sich die Kosten. Von dem alten Gebäude ist optisch gesehen nicht viel übrig. Der Eingangsbereich wurde verändert, im Foyer sind lediglich die Betonstützen und dunklen Klinkerwände zu sehen, allerdings eingepackt in ein modernes Design. Im Saal selber erinnert so gut wie nichts mehr an die alte Aula. Das dürfte die Gäste aber bestimmt nicht weiter stören.