Naturschutz
vor der Haustür
Der BUND richtet am Sonntag die erste Pflanzenbörse für heimische Wildstauden aus

Auf die Sorten kommt es an: Wer im eigenen Garten heimische Wildbienen wie die Natternkopf-Mauerbiene fördern möchte, sollte heimische Wildstauden anlegen, rät der BUND.Foto: K. Kuttig
Salzgitter. Die BUND Kreisgruppe Salzgitter lädt für Sonntag, 29. Juni, zur ersten Pflanzenbörse für heimische Wildstauden ein. Die Veranstaltung von 11 bis 15 Uhr am BUND Waldhaus in Altenhagen richtet sich an alle, die sich für naturnahe Gärten, Insektenschutz und Artenvielfalt interessieren. Die Börse ist Teil des von der Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekts „Mehr Arten im Garten“, in dessen Rahmen Ehrenamtliche seit März Wildstauden aus regionalem Saatgut vorgezogen haben. Nun werden überschüssige Pflanzen untereinander getauscht oder kostenlos weitergegeben – verbunden mit praktischen Tipps zur Pflanzung und Pflege. „Viele Menschen möchten etwas für die Arten­vielfalt tun, wissen aber nicht, wie sie konkret anfangen können“, sagt Felix Teubler, stellvertretender Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Salzgitter. „Heimische Wildstauden sind eine einfache und wirksame Möglichkeit, direkt im eigenen Garten Lebensräume zu schaffen – besonders für bedrohte Insektenarten.“

Verbraucher und Verbraucherinnen finden in Geschäften häufig Saatgut oder junge Pflanzen, die zwar als „bienenfreundlich“ angeboten werden, aber laut BUND „häufig keinen Nutzen für Wildbienen bringen“. Meist seien es Sorten nicht heimischer Pflanzenarten, schreiben die Naturschützer. „Diese Pflanzen werden oftmals in torfhaltigen Substraten gezogen, mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und über große Distanzen transportiert. Heimische Wildstauden stellen eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative dar.“

Jakob Grabow-Klucken, Projektleiter Wildbienenschutz beim BUND Niedersachsen, ergänzt: „Wer im eigenen Garten heimische Wildbienen fördern möchte, sollte immer auf heimische Wildstauden zurückgreifen. Sorten nicht heimischer Arten ziehen meist nur Honigbienen und unspezialisierte Hummeln an. Mit Glockenblumen, Flockenblumen, Natternkopf oder Reseden können aber auch seltene und gefährdete Wildbienen im Garten beobachtet werden. Das ist Naturschutz vor der Haustür.“

Im Rahmen des Projekts unterstützt der BUND die Artenvielfalt in acht Modellregionen in Niedersachsen. Aktive ziehen heimische Stauden aus regio-zertifiziertem Saatgut zu Hause auf und tauschen die jungen Pflanzen anschließend untereinander aus.

Überschüssige Pflanzen werden sinnstiftend an regionale Projekte oder über Tausch­börsen weitergegeben. So schaffen Hobby-Gärtner und Gärtnerinnen für bedrohte Insektenarten einen wichtigen Lebensraum.

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