Verbraucher und Verbraucherinnen finden in Geschäften häufig Saatgut oder junge Pflanzen, die zwar als „bienenfreundlich“ angeboten werden, aber laut BUND „häufig keinen Nutzen für Wildbienen bringen“. Meist seien es Sorten nicht heimischer Pflanzenarten, schreiben die Naturschützer. „Diese Pflanzen werden oftmals in torfhaltigen Substraten gezogen, mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und über große Distanzen transportiert. Heimische Wildstauden stellen eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative dar.“
Jakob Grabow-Klucken, Projektleiter Wildbienenschutz beim BUND Niedersachsen, ergänzt: „Wer im eigenen Garten heimische Wildbienen fördern möchte, sollte immer auf heimische Wildstauden zurückgreifen. Sorten nicht heimischer Arten ziehen meist nur Honigbienen und unspezialisierte Hummeln an. Mit Glockenblumen, Flockenblumen, Natternkopf oder Reseden können aber auch seltene und gefährdete Wildbienen im Garten beobachtet werden. Das ist Naturschutz vor der Haustür.“
Im Rahmen des Projekts unterstützt der BUND die Artenvielfalt in acht Modellregionen in Niedersachsen. Aktive ziehen heimische Stauden aus regio-zertifiziertem Saatgut zu Hause auf und tauschen die jungen Pflanzen anschließend untereinander aus.
Überschüssige Pflanzen werden sinnstiftend an regionale Projekte oder über Tauschbörsen weitergegeben. So schaffen Hobby-Gärtner und Gärtnerinnen für bedrohte Insektenarten einen wichtigen Lebensraum.