Mit Helm und Schulterblick
Jedes Kind soll am Ende der vierten Klasse eine Prüfung auf dem Fahrrad ablegen

Aufmerksame Kinder: An den Grundschulen laufen in diesen Tagen die Radfahrprüfungen.Foto: M. Pintak
Salzgitter. In jedem Jahr werden alle Viertklässler aus der Stadt intensiv auf den Straßenverkehr   vorbereitet. Annähernd 1.230 Kinder aus 25 Grundschulen bereiten sich auf ihren großen Tag vor. Ziel dieser Radfahrprüfungen ist es, Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Kindern zu vermeiden und damit auch möglichst jede Verletzung.

Gerade die Teilnahme am Straßenverkehr, insbesondere aber die Nutzung von Fahrrädern, stellt für Kinder eine besondere Herausforderung dar. Schon als Fußgänger müssen sie die Verkehrsregeln beherrschen, um sicher am Ziel anzukommen. Die Radfahrprüfungen sind immer zum Ende der vierten Klassen vorgesehen.

Im Vordergrund steht dabei, dass sich die Kinder insbesondere ab der fünften Klasse regelmäßig alleine zu Fuß oder mit dem Rad sicher im Straßenverkehr bewegen können. Der theoretische Teil, also das Erlernen der Verkehrsregeln, läuft in den Grundschulen im Sachunterricht. Durch einen Test in Form eines Prüfbogens müssen alle Kinder ihr erlerntes Wissen unter Beweis stellen.

Bei der Radfahrprüfung steht am Anfang die Begutachtung der Fahrräder im Hinblick auf die Verkehrssicherheit. Nur mit einer Prüfplakette versehene Vehikel dürfen bei der Prüfung benutzt werden. Von den Kindern zu nutzende Schutzhelme werden ebenfalls geprüft und bei Bedarf eingestellt.

Nur wenn der Helm sicher ist und richtig sitzt, vermindert er bei Stürzen die Gefahr einer Verletzung. Die Kinder werden mit gelben Warnwesten und einer fortlaufenden Startnummer ausgestattet. Anschließend befahren die Kinder eine vorher besprochene und geübte Strecke im öffentlichen Verkehrsraum.

Dabei wird ihr Fahrverhalten von Eltern und der Lehrerschaft beobachtet. An schwierigen Stellen stehen Streckenposten und notieren, ob das Kind sich richtig verhält. Dabei geht es um Vorfahrt gewähren, Handzeichen geben oder beim Abbiegen über die Schulter blicken. Am Ende der Prüfung beurteilen die ­Streckenposten, Klassenlehrer und Kathrin Lacey aus dem ­Präventionsteam der Polizei die Fahrweise jedes einzelnen Kindes. Ein Kind besteht dann die Prüfung nicht, wenn es Verkehrsregeln nicht beachtet oder zu unsicher war. In einem Feedbackbogen wird das Ergebnis den Eltern mitgeteilt. „Insgesamt waren die Kinder sehr aufgeregt und mit Begeisterung dabei“, so Kathrin Lacey. Sie organisiert an allen Schulen die Radfahrprüfungen und leistet damit einenwesentlichen Teil der Verkehrssicherheitsarbeit. Sowohl die Prüfunterlagen als auch die Warnwesten werden von der Verkehrswacht Salzgitter finanziert.

Die Durchfallquote ist sehr gering, liegt im niedrigen einstelligen Prozentbereich, heißt es auf Anfrage der Redaktion. Dabei geht es in vielen Fällen um die sichere Handhabung des Fahrrades. Den Eltern wird empfohlen, mit den Kindern gezielt zu trainieren. Das kann im Wald auf unebenen Wegen geschehen, sie können mit ihnen aber auch ein paar Runden im Kreis drehen oder öfter eine Acht fahren.

Druckansicht